Bei Protesten nach dem umstrittenen Sieg von Amtsinhaber Nicolás Maduro bei der Präsidentschaftswahl in Venezuela ist nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation mindestens ein Mensch getötet worden. Dutzende weitere wurden festgenommen, erklärte der Chef der Nichtregierungsorganisation Foro Penal, Alfredo Romero. Zuvor hatte die weitgehend regierungstreue Wahlbehörde Maduro ungeachtet von Betrugsvorwürfen der Opposition und internationaler Kritik offiziell zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt.
In Petaré im Osten der Stadt riefen die Menschen „Freiheit, Freiheit!“, zudem verbrannten sie Wahlplakate von Maduro. Auch im westlichen Stadtteil Catya gingen Menschen begleitet von Polizei auf die Straße. Sie schlugen Töpfe und Pfannen gegeneinander, wie die Zeitung El Nacional berichtete und in mehreren Videos in den sozialen Medien zu sehen war. Der sogenannte Cacerolazo ist eine in Lateinamerika sehr populäre Form des Protests. Tausende waren auf den Straßen.
🇻🇪 | ¡HISTÓRICO!
— UHN Plus (@UHN_Plus) July 29, 2024
Venezuela está en las calles protestando contra el FRAUDE ELECTORAL del régimen de Nicolás Maduro. pic.twitter.com/1JmaERdjHM
Venezuela: Opposition reklamiert Wahlsieg für sich
Ungeachtet von Betrugsvorwürfen der Opposition und internationaler Kritik hatte die weitgehend regierungstreue Wahlbehörde Maduro am Montag offiziell zum Wahlsieger erklärt. Die Bevölkerung des Landes habe den Amtsinhaber mehrheitlich „für den Zeitraum von 2025 bis 2031“ als Präsidenten wiedergewählt, sagte der Chef der nationalen Wahlbehörde, Elvis Amoroso. Schon zuvor hatte die Behörde Maduro nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen mit 51,2 Prozent den Wahlsieg zugesprochen. Der aussichtsreichste Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia kam den Angaben zufolge auf 44,2 Prozent.
Allerdings reklamierte auch die Opposition den Wahlsieg für sich. Oppositionsführerin María Corina Machado sagte vor Journalisten, das Land habe „einen neuen designierten Präsidenten“, nämlich den von ihrem Bündnis vorgeschlagenen González Urrutia. Dieser habe 70 Prozent der Stimmen erhalten und nicht 44 Prozent. Das von der Wahlbehörde ausgegebene Ergebnis sei ein „weiterer Betrug“.

Die venezolanische Staatsanwaltschaft warf Machado vor, an einem mutmaßlichen Hackerangriff auf das Wahlsystem beteiligt gewesen zu sein, um die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl zu „fälschen“. Haupttäter sei ein venezolanischer Bürger, sagte Generalstaatsanwalt Tarek William Saab vor Journalisten. Dieser habe allerdings Hilfe von dem im Exil lebenden Oppositionspolitiker Leopoldo López und Oppositionsführerin Machado erhalten. Weiter kündigte Saab die Einleitung einer Untersuchung an.
Auch die US-Regierung und eine Reihe lateinamerikanischer Staaten meldeten Zweifel an dem offiziellen Wahlergebnis an. Vor der Wahl am Sonntag hatten mehrere Umfragen einen Sieg der Opposition prognostiziert. Beobachter gingen allerdings schon vor der Abstimmung nicht davon aus, dass die Wahl frei und fair ablaufen würde.
Atención. En estos momentos el pueblo de Venezuela esta comenzando a llegar a la base aérea militar El Libertador, la más grande del país, en Aragua. Masiva protesta en la entrada a la base.
— Agustín Antonetti (@agusantonetti) July 29, 2024
Militares, hagan lo correcto y acompañen al pueblo. pic.twitter.com/tpAKuBfG8b
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