USA

US-Behörde nimmt Smartphones und Computer von Strafzöllen aus

Die Trump-Administration hat damit einen drohenden Preisschub bei zahlreichen Hightech-Produkten verhindert. Apple und andere US-Techkonzerne dürfen aufatmen.

Kunden in einem Apple Store in Hongkong im April 2025.
Kunden in einem Apple Store in Hongkong im April 2025.AFP

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat Smartphones, Computer und weitere Elektronikprodukte von den zuletzt verhängten Strafzöllen ausgenommen. Betroffen waren unter anderem Einfuhren aus China, auf die ursprünglich ein Aufschlag von 125 Prozent geplant war. Die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde (US Customs and Border Protection) bestätigte am Freitagabend die Ausnahmen von Trumps globalen Zöllen in Höhe von zehn Prozent sowie der drastischen Einfuhrabgabe von 125 Prozent auf Waren aus China.

Die Entscheidung erfolgte vor dem Hintergrund massiver Bedenken aus der US-Techbranche: Viele Geräte werden in China produziert, ein starker Preisanstieg galt als wahrscheinlich. Die Ausnahmeregelung betrifft auch Halbleiter, Solarzellen und Speicherkarten.

So stammen laut Counterpoint Research rund 80 Prozent der für den US-Markt bestimmten iPhones aus chinesischer Produktion, 20 Prozent aus Indien. Apple hatte nach Inkrafttreten der Zölle Berichten zufolge begonnen, seine Produktion in Indien hochzufahren. Trotzdem verlor das Unternehmen binnen weniger Tage über 640 Milliarden Dollar an Marktwert.

Trumps Zölle: „Armageddon“ für Tech-Unternehmen

„Dies ist das Traumszenario für Tech-Investoren“, sagte Dan Ives, globaler Leiter der Technologieforschung bei Wedbush Securities, gegenüber CNBC. Zur Motivation der Regierung erklärte er: „Ich denke, dass sich die CEOs der großen Technologieunternehmen letztendlich lautstark zu Wort gemeldet haben und das Weiße Haus sich anhören musste, dass dies für die großen Technologieunternehmen ein Armageddon bedeutet hätte, wenn es umgesetzt worden wäre.“

Trump hatte ursprünglich umfassende Zollmaßnahmen gegen zahlreiche Länder angekündigt, die in dieser Woche in Kraft treten sollten. Am Mittwoch vollzog er jedoch einen Kurswechsel: Länder, die keine Gegenzölle verhängt haben, erhalten eine 90-tägige Frist. Bis Juli gilt für sie lediglich ein pauschaler US-Zoll von zehn Prozent. China bleibt ausgenommen: Für chinesische Importe steigt der Zollsatz auf 145 Prozent. Trump begründete den Schritt mit der Ankündigung Chinas, im Gegenzug 84 Prozent Zoll auf US-Waren zu erheben.

Das Weiße Haus bezeichnet die Strafzölle als Teil einer Verhandlungstaktik, um bessere Handelsbedingungen zu erreichen. Trump erklärte, Ziel sei es, „Ungerechtigkeiten im globalen Handelssystem“ zu beseitigen und Arbeitsplätze zurück in die USA zu holen.