Vereinte Nationen

Uno erwägt massiven Stellenabbau – auch wegen Trumps Kürzungen

Die Vereinten Nationen stehen vor einem massiven Sparkurs: Laut internem Memo sollen rund 6.900 Stellen wegfallen – auch wegen ausbleibender Zahlungen der USA.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres gibt im Bundeskanzleramt eine Pressekonferenz.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres gibt im Bundeskanzleramt eine Pressekonferenz.Kay Nietfeld/dpa

Die Vereinten Nationen erwägen internen Angaben zufolge die Streichung Tausender Stellen. Wie es in einem internen Dokument heißt, das die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag (Ortszeit) einsehen konnte, könnten im Sekretariat, dem Verwaltungsorgan der Uno, bis zu 20 Prozent der Arbeitsplätze wegfallen. Generalsekretär António Guterres habe für den Haushalt 2026 „ehrgeizige“ Sparziele in Höhe von 15 bis 20 Prozent angekündigt, heißt es weiter.

Der Haushalt der Uno für das laufende Jahr liegt bei 3,7 Milliarden Dollar (3,26 Milliarden Euro). Das UN-Sekretariat beschäftigte 2023 rund 35.000 Menschen.

Guterres hatte kürzlich angesichts ausbleibender Zahlungen von Mitgliedsländern „schmerzhafte“ Änderungen angekündigt. Die Einsparungen treffen dem internen Papier zufolge nicht nur das Sekretariat: Für das UN-Flüchtlingshilfswerk Unhcr oder das Palästinenserhilfswerk Unrwa etwa würden separate Einsparziele ausgegeben werden.

Die Vereinten Nationen stehen wegen ausbleibender oder verspäteter Zahlungen der Mitgliedsländer bereits seit Jahren vor Finanzproblemen. So seien zum Beispiel die USA als bisher wichtigster Geldgeber im Januar mit 1,5 Milliarden Dollar im Verzug gewesen, erklärte ein UN-Sprecher. Der zweitwichtigste Geldgeber China zahlte seine Beiträge für das Jahr 2024 demnach erst Ende Dezember.

Donald Trump hatte Zahlungen an Uno-Programme massiv gekürzt

Unter US-Präsident Donald Trump waren Zahlungen an Uno-Programme – insbesondere im humanitären Bereich – massiv gekürzt worden. In dem Schreiben von Uno-Controller Chandramouli Ramanathan werden die ausstehenden US-Beiträge nicht explizit erwähnt. Stattdessen ist von Sparmaßnahmen im Rahmen der Reforminitiative „UN80“ die Rede, die im März angestoßen wurde. Bis zum 13. Juni sollen die Abteilungen konkrete Kürzungsvorschläge einreichen.

In dem Schreiben spricht Ramanathan von einem „ehrgeizigen Vorhaben“, mit dem die Vereinten Nationen zukunftsfähig gemacht und besser auf die Anforderungen multilateraler Zusammenarbeit im 21. Jahrhundert vorbereitet werden sollen, mit dem Ziel, menschliches Leid zu verringern und Lebensperspektiven weltweit zu verbessern. Die Umsetzung erfolge unter „strengen Zeitvorgaben“, heißt es weiter. Die geplanten Kürzungen sollen zum 1. Januar 2026, dem Beginn des nächsten Haushaltszyklus, wirksam werden.