Die Energieexpertin Claudia Kemfert sieht signifikantes Einsparpotenzial durch die Nutzung von Homeoffice. „Grundsätzlich gesehen kann das Homeoffice zum Energiesparen beitragen, da Bürogebäude nicht geheizt werden müssen und dort auch Strom gespart werden kann“, sagte die Wissenschaftlerin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Es entstünden zwar auch im Homeoffice Energiekosten, dafür fielen aber Energiekosten für den Transport zum Arbeitsplatz weg, führte die Expertin aus. „Studien schätzen, dass bis zu 5 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden können, wenn im Homeoffice gearbeitet wird“, erklärte sie. Daher sei es angesichts der aktuellen Energiekrise durchaus sinnvoll, flexible Homeoffice-Varianten anzubieten.
Kritik an Homeoffice-Forderung
Auch der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) sieht dieses Potenzial. Wie die Zeit berichtete, geht der BVMW davon aus, dass es ein Einsparpotenzial von „bis zu 3,7 Millionen Tonnen Treibhausgase im Straßenverkehr“ möglich sei – „mit entsprechend niedrigerem Energieverbrauch“.
Doch die Pläne stoßen nicht überall auf Zustimmung. Der Deutsche Gewerkschaftsbund reagierte auf die Aussage der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, es sei „richtig und notwendig“ über die Beheizung von Betrieben nachzudenken: Anja Piel, Geschäftsführerin im Bundesvorstand des DGB sagt: „Energienot darf nicht dazu führen, dass Homeoffice dazu genutzt wird, Kosten für Arbeit – dazu gehört das Heizen der Arbeitsstätten – auf die Beschäftigten zu verlagern.“
Mehr #Homeoffice im Winter, um in den Betrieben #Energie zu sparen? So nicht, sagt #DGB-Vorstand @Anja_Piel: „Energienot darf nicht dazu führen, dass Homeoffice dazu genutzt wird, Kosten für Arbeit – dazu gehört das Heizen der Arbeitsstätten – auf die Beschäftigten zu verlagern.“ https://t.co/5h4g8p5YCI
— DGB - Deutscher Gewerkschaftsbund (@dgb_news) July 28, 2022


