Energiekrise

Um Energie zu sparen: Kommt das Homeoffice zurück?

Experten sehen ein Energiesparpotenzial durch die Nutzung von Homeoffice. Doch nicht alle finden die Idee gut.

Arbeitnehmer könnten wieder ins Homeoffice geschickt werden, um Energie zu sparen. (Symbolbild)
Arbeitnehmer könnten wieder ins Homeoffice geschickt werden, um Energie zu sparen. (Symbolbild)dpa/Christin Klose

Die Energieexpertin Claudia Kemfert sieht signifikantes Einsparpotenzial durch die Nutzung von Homeoffice. „Grundsätzlich gesehen kann das Homeoffice zum Energiesparen beitragen, da Bürogebäude nicht geheizt werden müssen und dort auch Strom gespart werden kann“, sagte die Wissenschaftlerin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Es entstünden zwar auch im Homeoffice Energiekosten, dafür fielen aber Energiekosten für den Transport zum Arbeitsplatz weg, führte die Expertin aus. „Studien schätzen, dass bis zu 5 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden können, wenn im Homeoffice gearbeitet wird“, erklärte sie. Daher sei es angesichts der aktuellen Energiekrise durchaus sinnvoll, flexible Homeoffice-Varianten anzubieten.

Kritik an Homeoffice-Forderung

Auch der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) sieht dieses Potenzial. Wie die Zeit berichtete, geht der BVMW davon aus, dass es ein Einsparpotenzial von „bis zu 3,7 Millionen Tonnen Treibhausgase im Straßenverkehr“ möglich sei – „mit entsprechend niedrigerem Energieverbrauch“.

Doch die Pläne stoßen nicht überall auf Zustimmung. Der Deutsche Gewerkschaftsbund reagierte auf die Aussage der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, es sei „richtig und notwendig“ über die Beheizung von Betrieben nachzudenken: Anja Piel, Geschäftsführerin im Bundesvorstand des DGB sagt: „Energienot darf nicht dazu führen, dass Homeoffice dazu genutzt wird, Kosten für Arbeit – dazu gehört das Heizen der Arbeitsstätten – auf die Beschäftigten zu verlagern.“

Die Bundesregierung ruft aktuell die Bürger vermehrt zum Energiesparen auf. In Berlin werden einige Sehenswürdigkeiten nachts nicht mehr angeleuchtet, um Strom zu sparen.