Denuklearisierung

Trump will Gespräche: China fordert, dass Russland und USA zuerst Atomwaffen reduzieren

US-Präsident Donald Trump will trilaterale Gespräche mit Russland und China über nukleare Abrüstung führen. Nun stellt Peking eine Vorbedingung.

Der russische Präsident Wladimir Putin (r.) und der chinesische Präsident Xi Jinping schütteln sich während am Rande des Brics-Gipfels in Kasan die Hände.
Der russische Präsident Wladimir Putin (r.) und der chinesische Präsident Xi Jinping schütteln sich während am Rande des Brics-Gipfels in Kasan die Hände.Maxim Shemetov/dpa

China fordert, dass Russland und die USA ihre Atomwaffenarsenale abbauen, bevor Verhandlungen zur Denuklearisierung geführt werden können. Dies geht aus einer Erklärung des chinesischen Außenministeriums als Reaktion auf einen Vorschlag von US-Präsident Donald Trump hervor, trilaterale Gespräche zur nuklearen Abrüstung aufzunehmen.

„Die beiden Atommächte mit den größten Atomwaffenarsenalen sollten ihrer besonderen Verantwortung für die nukleare Abrüstung treu nachkommen“, zitierte die Nachrichtenagentur AFP das chinesische Außenministerium. Russland und die USA sollten „ihre Atomwaffenarsenale erheblich reduzieren, um die notwendigen Bedingungen für andere Atomwaffenstaaten zu schaffen, sich dem Abrüstungsprozess anzuschließen“, fügte das Ministerium hinzu.

Trump: Gespräche mit China und Russland „sehr wohl möglich“

In einer per Videoschalte übertragenen Rede während des Weltwirtschaftsforums in Davos in der vergangenen Woche sagte Trump, er wolle mit China und Russland auf eine „Denuklearisierung“ hinarbeiten, und er glaube, dass solche Bemühungen „sehr wohl möglich“ seien. Unter Bezugnahme auf Gespräche, die während seiner ersten Amtszeit stattfanden, sagte Trump, er habe mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Reduzierung der Atomwaffenarsenale gesprochen und China hätte sich ihnen angeschlossen. „China hat im Moment eine viel kleinere nukleare Bewaffnung als wir, aber sie werden irgendwann in den nächsten vier oder fünf Jahren einholen“, fügte der US-Präsident hinzu.

Am Tag nach Trumps Rede in Davos erklärte Russland, dass es die bilateralen Gespräche über die nukleare Abrüstung „so bald wie möglich“ wieder aufnehmen wolle und dass „der Ball bei den Amerikanern liegt“.

Nach den Daten des Stockholmer Friedensforschungsinstituts (SIPRI) aus dem vergangenen Jahr verfügen die USA über 3708 nukleare Sprengköpfe und Russland über 4380, wobei die ausgemusterten Sprengköpfe nicht mitgezählt werden. China hatte 500, 90 mehr als im Jahr 2023. Dahinter liegen Frankreich (290) und Großbritannien (225). China hat wiederholt erklärt, dass sein Arsenal ausschließlich der „Selbstverteidigung“ diene und dass es seine Atomstreitkräfte „auf dem für die nationale Sicherheit erforderlichen Mindestniveau“ halte. (mit AFP)