Berlin

Trostfrauen-Statue „Ari“: Verband zieht gegen drohenden Abriss vor Gericht

Die Debatte um den Abriss der Statue schwelt schon länger. Nun leitete der Korea-Verband rechtliche Schritte ein.

Die Trostfrauen-Statue „Ari“ soll bis Ende Oktober entfernt werden.
Die Trostfrauen-Statue „Ari“ soll bis Ende Oktober entfernt werden.Jürgen Ritter/imago

In der Debatte um den Erhalt der Trostfrauen-Statue „Ari“ in Berlin-Moabit hat der Korea-Verband rechtliche Schritte gegen den Bezirk Mitte eingeleitet. Mit einem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht Berlin soll der geplante Abriss der Statue, der für Ende Oktober geplant ist, verhindert werden. Das teilt der Verband auf seiner Homepage mit.

Der Konflikt um die Statue schwelt bereits länger. Ursprünglich sollte die Figur bereits im September abgerissen werden. Nach einem Treffen mit Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger machte der Korea-Verband ein Vergleichsangebot – jedoch habe der Bezirk nicht darauf reagiert.

„Ari“ erinnert an koreanische Trostfrauen während des Zweiten Weltkriegs

Am 30. September lehnte der Bezirk dann den Antrag auf Sondernutzung, der einen Erhalt der Statue an ihrem jetzigen Standort ermöglicht hätte, ab. Die Beseitigung von „Ari“ bis zum 31. Oktober wurde damit vom Bezirk angeordnet. Der Korea-Verband legte dagegen Widerspruch ein und bat bis zum 14. Oktober um eine Entscheidung. Doch das Bezirksamt habe erneut nicht reagiert. Daher sehe sich der Verband nun gezwungen, rechtliche Schritte einzuleiten und gerichtlichen Eilrechtsschutz in Anspruch zu nehmen. 

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) kündigte zuletzt bei einem Besuch in Japan an, das Problem mit der Statue „lösen“ zu wollen. Wegners Sprecherin Christine Richter bezeichnet in einer Stellungnahme gegenüber der Berliner Zeitung die „Trostfrauen-Skulptur“ als „lediglich geduldet“. Laut Bezirksamt ist die Statue ein „Kunstwerk, welches ohne Wettbewerbsverfahren im öffentlichen Raum aufgestellt wurde“. Das könnte nur temporär möglich sein. 

Weltweit waren in großen Städten nahe der japanischen Botschaften Statuen wie „Ari“ aufgestellt worden – dies sorgte für Diskussionen. 200.000 sogenannte „Trostfrauen“ in Südkorea wurden während des Zweiten Weltkriegs unter japanischer Besatzung sexuell missbraucht. Erst im Jahr 1991 brach eine dieser sogenannten Trostfrauen ihr Schweigen. Japan hatte zuvor das Thema weitestgehend verschwiegen und abgewiegelt.