Wasserkrise in Italien

Trockenheit: Erste Region in Italien ruft Notstand aus

Die norditalienische Lombardei, in der die Metropole Mailand liegt, hat wegen anhaltender Dürre den regionalen Ausnahmezustand ausgerufen. Alle Bürger sollen Wasser auf den nötigsten Verbrauch beschränken.

Drohnenansicht des Po, Italiens längsten Flusses, bei S. Giorgio Piacentino am 20. Juni 2022. Norditalien erlebt derzeit die schlimmste Dürre seit 70 Jahren.
Drohnenansicht des Po, Italiens längsten Flusses, bei S. Giorgio Piacentino am 20. Juni 2022. Norditalien erlebt derzeit die schlimmste Dürre seit 70 Jahren.www.imago-images.de

Wegen der anhaltenden Trockenheit in Italien hat der Präsident der Lombardei den regionalen Notstand erklärt. Alle Bürger sollten Wasser extrem sparsam, effektiv und reduziert auf den nötigsten Verbrauch verwenden, hieß es in dem Dekret, das Attilio Fontana am Freitag unterzeichnete. Die Regionalregierung empfehle den Gemeinden außerdem Trinkwasser für Aktivitäten, die nicht notwendig sind, zu begrenzen. Dazu zählten etwa die Bewässerung von Sportanlagen wie Golf- und Fußballplätzen, Parks oder die Reinigung von Straßen. Die Lombardei verlangte außerdem von der Regierung in Rom eine Leitstelle einzurichten, um die aktuelle Wasserkrise landesweit zu überwachen.

Die norditalienische Lombardei, in der die Metropole Mailand liegt, ist mit rund zehn Millionen Menschen die bevölkerungsreichste Region des Landes. In Italien herrscht seit Wochen wegen geringer Niederschläge eine extreme Trockenheit. Der Fluss Po, der längste Strom Italiens, ist an manchen Stellen ausgetrocknet. Auch der Wasserstand im Gardasee sank zuletzt stetig. In einigen Gemeinden des nordwestitalienischen Piemonts wurde das Trinkwasser bereits rationiert.