Griechenland

Tödlicher Streit in Griechenland: Fährarbeiter stoßen Mann von Schiffsrampe

Die Fähre wollte gerade ablegen, als ein Mann auf die Laderampe sprang. Es kam zu einer Rangelei, die für den Fahrgast tödlich endete.

Die „Blue Horizon“ im Hafen von Piräus
Die „Blue Horizon“ im Hafen von PiräusThanassis Stavrakis/AP/dpa

Bei einer Rangelei im griechischen Hafen Piräus ist ein Mann ums Leben gekommen, nachdem Besatzungsmitglieder einer Fähre ihn von der Laderampe ins Wasser gestoßen hatten. Augenzeugen nahmen das Drama am Dienstagabend per Video auf, griechische Medien veröffentlichten am Mittwoch entsprechende Aufnahmen. Demnach war der Mann auf die Rampe der „Blue Horizon“ gesprungen, als das Schiff gerade in Richtung der Insel Kreta ablegen wollte, um mitzureisen. Dann kam es zu dem Gerangel mit dem tödlichen Ende.

Am Mittwoch versammelten sich zahlreiche Demonstranten an der Ablegestelle der „Blue Horizon“, an der am Vortag der Mann ins Hafenbecken gestürzt war. Sie fordern eine gerechte Bestrafung. „Ich bin entsetzt. Es besteht kein Zweifel, dass es sich bei dem Vergehen um Totschlag handelt“, schrieb der griechische Minister für Handelsschifffahrt, Miltiadis Varvitsiotis, auf der Plattform x (ehemals Twitter).

Tödliches Unglück: Küstenwache nimmt vier Personen fest

Auf den Videos ist zu sehen, wie der Mann in letzter Sekunde auf die Laderampe der Fähre springt, obwohl diese bereits im Ablegen begriffen ist. Dabei wird er augenscheinlich zunächst von den Besatzungsmitgliedern abgewiesen, die Dienst an der Rampe hatten. Schließlich schubste eines der Besatzungsmitglieder den Mann so stark, dass er ins Hafenbecken fiel. Dort war das Wasser bereits in Aufruhr, weil die Schiffsschrauben der Fähre stark arbeiteten, um abzulegen. Unklar blieb zunächst, ob der Mann sich bei dem Sturz auch am Kopf verletzte oder im aufgewühlten Wasser ertrank.

Die Küstenwache nahm den Kapitän und drei Besatzungsmitglieder der Fähre fest, wie der griechische Rundfunk berichtete. Laut Aussagen von Passagieren hatte der Kapitän der Fähre der Reederei Attica Group trotz des Vorfalls abgelegt und war erst nach einem Befehl der Küstenwache nach Piräus zurück gefahren.