Nahost-Konflikt

Tod von palästinensischem Kollegen: ZDF-Chefredakteurin verurteilt israelische Angriffe

Bei einem israelischen Raketenangriff ist ein Mitarbeiter eine ZDF-Partnerfirma ums Leben gekommen. „Nicht hinnehmbar“, nannte die Chefredakteurin Schausten den Fall.

In Gaza ist ein palästinensischer Mitarbeiter einer ZDF-Partnerfirma getötet worden.
In Gaza ist ein palästinensischer Mitarbeiter einer ZDF-Partnerfirma getötet worden.Uncredited

Bei einem israelischen Raketenangriff im Gazastreifen ist ein Mitarbeiter einer für das ZDF tätigen Produktionsfirma nach Angaben des Senders getötet worden. Am Sonntagnachmittag seien „unsere palästinensischen Kollegen von der Palestine Media Production (PMP) an ihrem Standort in Deir al-Balah“ von einer Rakete getroffen worden, berichtete Korrespondent Thomas Reichart aus dem ZDF-Studio in Israel. Dabei seien ein Ingenieur der Firma und der achtjährige Sohn eines anderen Mitarbeiters getötet worden. Ein weiterer PMP-Journalist sei bei dem Angriff verletzt worden.

Auf Nachfrage bei der israelischen Armee, warum der Angriff erfolgt sei, habe diese geantwortet, der Vorfall werde geprüft. Israel und Gaza hatten vergangene Woche eine Waffenruhe vereinbart. Am Wochenende hatte es dennoch Angriffe beider Seiten gegeben. Israel meldete Angriffe auf seine Truppen im Süden des Gazastreifens, bei denen zwei Soldaten getötet worden seien. Die israelische Luftwaffe bombardierte daraufhin nach eigenen Angaben Dutzende Stellungen der Hamas in verschiedenen Gebieten des Küstenstreifens.

252 Reporterinnen und Reporter seit 7. Oktober 2023 getötet

„Wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien, denen wir unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Es ist nicht hinnehmbar, dass Medienschaffende bei der Ausübung ihrer Arbeit angegriffen werden“, sagte ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten. Auf Bildern ist nach Angaben des ZDF zu sehen, dass auch der Übertragungswagen sowie Teamfahrzeuge zerstört wurden. Überlebende hätten berichtet, dass es keine Vorwarnung gegeben habe. Das ZDF arbeite seit Jahrzehnten mit PMP zusammen.

Der Gazastreifen gilt derzeit als der weltweit gefährlichste Einsatzort für Journalistinnen und Journalisten. Nach Angaben der Sonderberichterstatterin wurden seit dem 7. Oktober 2023 insgesamt 252 Reporterinnen und Reporter im Gaza-Krieg getötet.