Meinungsfreiheit

Elon Musk schreibt Gastbeitrag für Chinas Propaganda-Magazin

Elon Musk will sich für die Meinungsfreiheit stark machen. Nun ist ein Beitrag in einer Zeitschrift erschienen, die die chinesische Zensurbehörde herausgibt.

Elon Musk tritt als Verteidiger der Meinungsfreiheit auf, schreibt aber einen Beitrag für Chinas Zensurorgan.
Elon Musk tritt als Verteidiger der Meinungsfreiheit auf, schreibt aber einen Beitrag für Chinas Zensurorgan.dpa/POOL/Patrick Pleul

Vor wenigen Monaten wollte Tesla-Chef Elon Musk Twitter aufkaufen, um die Meinungsfreiheit zu stärken. Nun ist ein Gastbeitrag von ihm in einer Zeitschrift erschienen, die von der Internetaufsichtsbehörde „Cyberspace Administration of China“ herausgegeben wird, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Behörde ist ein für Zensurvorschriften zuständiges Regierungsorgan und untersteht direkt der Kommunistischen Partei Chinas.

Der Beitrag wurde von der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua ins Englische übersetzt. Darin spricht Musk von seinen „chinesischen Freunden“, mit denen er seine „Vision von Technologie und der Menschheit“ teilen wolle. Zudem wirbt er für seine Firmen Tesla und SpaceX. Auch erwähnt er das Projekt Neuralink, das menschliche Gehirne digital fit machen soll, indem diese unter anderem mit Computern verbunden werden sollen. Zu guter Letzt erhalten chinesische Unternehmen im Bereich Energieinnovation einen Lob von ihm.

Obwohl Musk die Corona-Maßnahmen in den USA kritisiert und sogar als „faschistisch“ bezeichnet hatte, sparte er Kritik an Chinas Lockdown-Restriktionen aus. Im bevölkerungsreichsten Land der Welt werden bei einigen wenigen Infektionen ganze Städte in Quarantäne geschickt. Chinas Tesla-Standort hatte unter den Beschränkungen Einbußen machen müssen. Die Regierung hat außerdem ein Sozialkredit-System etabliert, das auch einer umfassenden Überwachung der Bevölkerung dienen soll.