Syrien

USA beginnen mit Truppenabzug aus Syrien

Das US-Pentagon will mehr als die Hälfte seiner in Syrien stationierten Soldaten abziehen. Derweil bauen die USA unter Trump ihre Präsenz an anderen Orten im Nahen Osten aus.

Die USA haben eine Reduzierung ihrer militärischen Präsenz in Syrien angekündigt und wollen die Truppenstärke in dem Land in den kommenden Monaten etwa halbieren.
Die USA haben eine Reduzierung ihrer militärischen Präsenz in Syrien angekündigt und wollen die Truppenstärke in dem Land in den kommenden Monaten etwa halbieren.Darko Bandic/dpa

Vier Monate nach dem Sturz von Baschar al-Assad hat das US-Militär damit begonnen, Hunderte von Soldaten aus Syrien abzuziehen. In den kommenden Monaten werde die US-Militärpräsenz in dem Land auf weniger als 1000 Soldaten reduziert, erklärte Pentagon-Sprecher Sean Parnell am Freitag. Das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando Centcom werde aber weiterhin bereit sein, Angriffe auf die „Überreste des IS in Syrien“ auszuführen, fügte er hinzu.

Eine Koalition unter Führung der USA war 2014 gegründet worden, um das von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ausgerufene „Kalifat“ in Syrien und im Irak zu zerschlagen. Seit 2019 gelten die Dschihadisten als besiegt. Viele IS-Kämpfer zogen sich aber in riesige Wüstengebiete in beiden Ländern zurück und gelten weiterhin als Gefahr. Im Dezember 2024, kurz vor Assads Sturz, hatte die US-Regierung von Joe Biden angekündigt, die Zahl der Soldaten in Syrien von 900 auf 2.000 zu erhöhen, um der wachsenden Bedrohung durch IS und vom Iran unterstützte Milizen in der Region zu begegnen.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth habe nun eine „Konsolidierung der US-Streitkräfte in Syrien“ an „ausgewählten Standorten“ angeordnet, erklärte Parnell. Nähere Angaben zu diesen Standorten machte er nicht. Gleichzeitig bauen die USA ihre Präsenz in anderen Teilen des Nahen Ostens aus. So sind unter anderem zwei Flugzeugträger für Angriffe gegen die Huthi-Miliz im Jemen eingesetzt worden.

US-Präsident Donald Trump steht der US-Militärpräsenz in Syrien seit Langem skeptisch gegenüber. Kurz vor dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember erklärte er, Syrien sei ein einziges Chaos. „Das ist nicht unser Kampf“, betonte Trump. Assad wurde am 8. Dezember von Kämpfern unter Führung der islamistischen HTS-Miliz gestürzt.