Einige verkehrspolitische Maßnahmen finden in Deutschland weniger Zustimmung als noch vor fünf Jahren. Dazu gehören auch der Ausbau von Fahrradwegen, der kostenlose Nahverkehr oder die Kerosinsteuer. Das geht aus einer Studie im Auftrag des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen hervor.
Demnach unterstützen zwar fast drei Viertel (73 Prozent) und damit eine große Mehrheit der Befragten den Ausbau von Radwegen in Deutschland. Bei der vorangegangenen Erhebung 2022 waren es aber noch knapp 75 Prozent, 2019 knapp 81 Prozent. Auch einen kostenlosen Nahverkehr, eine Kerosinsteuer sowie den Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität befürworten im Jahr 2024 weniger Befragte als noch vor fünf Jahren.
Studie: Zustimmung für Tempolimit steigt
Einige Maßnahmen sind dabei besonders unbeliebt: Die Zustimmung für eine Autoabgabeprämie – also eine Geldzahlung gegen Abmeldung des Verbrenners – ist am unbeliebtesten, mit einer Zustimmungsrate von 19 Prozent. Ähnlich unbeliebt sind die Städtemaut, ein Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 und eine generelle Pkw-Maut mit Zustimmungsraten von 22 bis 24 Prozent.
Es gibt aber auch Ausreißer. Die Zustimmung zu einem Tempolimit auf Autobahnen von 130 Kilometern pro Stunde stieg seit 2022 leicht um 1,2 Prozentpunkte auf rund 63 Prozent an. „Es ist die Einschränkung des Autorenfahrens mit der höchsten Akzeptanz“, sagte Studienautor Mark Andor der Zeit. 2019 hatten rund 55 Prozent der Befragten das Tempolimit befürwortet. Ein Verbot von Inlandsflügen wird der Umfrage zufolge von einer wachsenden Mehrheit abgelehnt. Gleiches gilt für höhere Parkkosten.
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Die Befragten würden sich Maßnahmen zur Förderung von nachhaltiger Mobilität wünschen, hieß es in der Studie. „Maßnahmen, die das Autofahren einschränken oder verteuern, werden in der Tendenz jedoch (weiterhin) eher abgelehnt.“ Auch die Fortführung des Deutschlandtickets ist von vielen (etwa 70 Prozent) gewünscht.
Für die repräsentative Umfrage hat das Forsa-Institut 6107 Menschen online befragt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren mindestens 18 Jahre alt. Erfasst wurde ihre Zustimmung zu 25 verkehrspolitischen Maßnahmen. Die niedrigste Zustimmungsrate erzielte eine Geldprämie für die Abgabe des eigenen Autos (19 Prozent), die höchste Zustimmungsrate ergab sich mit 73 Prozent für den Radwege-Ausbau.


