Die Supermarktkette Kaufland steht in der Kritik, weil sie nach eigener Aussage im Online-Shop immer noch „rechtsextreme Magazine“ verkauft. Der Kette wird auch vorgeworfen, das Buch „Mein Kampf“ von Adolf Hitler im Online-Shop angeboten zu haben. Auf Twitter kursieren diverse Screenshots, die das Buch im Shop zeigen. Auch Leo Schneider, erster Vorsitzender der Jusos in Hamburg-Nord, teilte auf Twitter ein Bild. Am Sonntagmittag war das Werk nicht mehr im Shop auffindbar. Der Verkauf des Buches ist in Deutschland nicht strafbar.
Die Sache sorgt deswegen für Tumult, weil Kaufland linksextreme Merchandise-Artikel wie Antifa-T-Shirts dort gesperrt hat. Wie die Kette am Samstag erklärte, werden aber noch „rechtsextreme Magazine“ vertrieben, die jetzt aus dem Shop entfernt werden sollen.
Kaufland-Shop: Bücher über Adolf Hitler und Joseph Goebbels
War es schwer bei Kaufland rechtsextreme Produkte zu finden?
— Leo Schneider (@LeoSchnder) October 9, 2022
Sagen wirs mal so: „Mein Kampf“ in der unkommentierten Ausgabe gibts immerhin mit kostenlosen Versand! pic.twitter.com/xCMMaMle0W
In einem umfangreichen Twitter-Statement wies Kaufland am Samstag noch mal auf ein Problem hin: Merchandise-Artikel seien leichter zu entfernen, rechtsextreme Magazine aufgrund der Pressefreiheit schwieriger. In der Tat ist im Online Shop von Kaufland viel Literatur über Goebbels und Hitler zu finden. Unter anderem auch das Sachbuch: „Warum Hitlers Mein Kampf in den Geschichtsunterricht gehört.“
Die Supermarktkette verteidigt sich so: „Wir bei Kaufland lehnen extreme Meinungen ab. Sie sind schädlich für den Diskurs und schädlich für die Demokratie. Deshalb verbannen wir extreme Produkte dort, wo wir es können. Beim Marktplatz ist das einfacher, bei den Magazinen haben wir trotz intensiver Bemühungen bisher keinen Erfolg gehabt.“
Kaufland: Versuchen, Verkauf von extremen Produkten zu vermeiden und lehnen Extremismus ab
Und weiter:„ Wir machen da, wo wir es können, von unserem Recht Gebrauch, solche Produkte umgehend auszulisten. Aber manchmal sieht der Gesetzgeber einfach vor, dass eine Demokratie bestimmte Produkte (z.B. Magazine) aushalten muss, weil das Gut der Pressefreiheit höher liegt. Kurzum: Wir lesen, was ihr schreibt. Immer. Auch wir verurteilen extreme Standpunkte und wir versuchen zu vermeiden, dass dazu gehörige Produkte bei uns verkauft werden.“
(1/5) Es kommt hier viel Kritik, weil wir rechtsextreme Magazine verkaufen, dann aber linksextremen Merch auf unserem Marktplatz sperren. Um es deutlich zu sagen: Wir bei Kaufland lehnen extreme Meinungen ab. Sie sind schädlich für den Diskurs und schädlich für die
— Kaufland (@kaufland) October 8, 2022

