Stiftung Warentest

Stiftung Warentest warnt: Produkte bei Temu und Shein teils giftig und brandgefährlich

Viele Produkte von Temu und Shein sind laut Stiftung Warentest gefährlich. Einige verstoßen massiv gegen EU-Vorgaben.

Shein und Temu stehen erneut in der Kritik.
Shein und Temu stehen erneut in der Kritik.IMAGO/Jakub Porzycki

Der Ruf der chinesischen Online-Marktplätze Temu und Shein bekommt erneut einen Dämpfer: Laut einem Bericht des Spiegels hat die Stiftung Warentest bei einem aktuellen Test schwerwiegende Sicherheitsmängel festgestellt. „Diese vermeintlichen Schnäppchen sind bisweilen giftig, brandgefährlich und erfüllen geltende EU-Sicherheitsstandards nicht“, sagte Warentest-Experte Florian Ostermann. Käuferinnen und Käufer sollten betroffene Produkte entsorgen und genau prüfen, was sie bestellen.

So überschritten bei zwei Halsketten von Shein die Cadmiumwerte den zulässigen Grenzwert um das 8500-Fache. Das Schwermetall gilt als krebserregend und kann Nieren- und Knochenschäden verursachen. Auch Kinderspielzeug wies gravierende Mängel auf: Stofftücher enthielten zu viel Formaldehyd, das Allergien auslösen kann, Quietschbälle waren lauter als erlaubt, Warnhinweise fehlten oder waren irreführend.

Spielzeug und Elektronik mit massiven Risiken

Auch bei Elektronik fanden die Tester erhebliche Verstöße. Fast alle geprüften USB-Ladegeräte entsprachen nicht den EU-Vorgaben und wurden beim Laden bis zu 88 Grad heiß – erlaubt sind maximal 77 Grad. Die starke Erwärmung könne Gehäuse verformen oder sogar Brände auslösen, warnen die Prüfer. In mehreren Fällen sei die elektrische Isolierung mangelhaft gewesen, was zusätzlich ein Sicherheitsrisiko darstelle.

Gemeinsam mit Verbraucherorganisationen aus Dänemark und Belgien prüfte Stiftung Warentest insgesamt 162 Produkte – darunter 54 Halsketten, 54 Ladegeräte und 54 Spielzeuge. Alle Waren wurden über Drittanbieter auf Temu und Shein gekauft. Die Stiftung veröffentlichte eine Warnliste, auf der betroffene Produkte anhand ihrer Artikelnummer zu finden sind. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten belastete Artikel sofort entsorgen und nicht weiterverwenden.