Berlin

Steigende Atemwegsinfektionen: Berliner Kliniken passen Maßnahmen an

Trotz vieler Atemwegsinfektionen verzichten Vivantes, Charité und DRK-Kliniken auf eine allgemeine Maskenpflicht. Stattdessen setzen sie auf gezielte Schutzmaßnahmen und Testkonzepte.

Eine Krankenpflegerin und ein Krankenpfleger schieben ein Krankenbett durch den Gang einer Station eines Krankenhauses. +
Eine Krankenpflegerin und ein Krankenpfleger schieben ein Krankenbett durch den Gang einer Station eines Krankenhauses. +Marijan Murat/dpa

Aufgrund der derzeit hohen Zahl an Atemwegsinfektionen empfehlen Berliner Kliniken das Tragen einer Atemschutzmaske, setzen jedoch keine Pflicht durch. Die Charité rät Patienten, außerhalb ihres Zimmers eine Maske zu tragen, und empfiehlt Besuchern, in allen Gebäuden der Klinik eine Maske zu nutzen – insbesondere bei Erkältungssymptomen, erklärte Sprecher Markus Heggen.

Auch Vivantes empfiehlt Patientinnen mit einer Atemwegsinfektion, im Kontakt mit anderen eine Maske aufzusetzen. „Das ist unabhängig von der aktuellen Infektionswelle und betrifft nur eine kleine Gruppe“, sagte Sprecher Christoph Lang. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit entsprechenden Symptomen arbeiteten, wenn im Dienst, möglichst fern von Patienten und mit Mund-Nase-Schutz.

Da es zurzeit eine hohe Zahl an kranken Mitarbeitern und Patienten gebe, sei der Zugang zu Testungen deutlich vereinfacht worden, um früh eine Diagnose stellen zu können.

PCR-Test bei Verdacht auf Grippe

An den DRK-Kliniken wird bei Patienten mit Verdacht auf Influenza ein PCR-Test gemacht, wie Sprecherin Corinna Schwetasch erklärte. „Bereits beim Verdacht tragen allen Mitarbeitenden im Patientenkontakt direkt eine FFP2-Maske.“ Von Besuchen rät das Krankenhaus ab, wenn Erkältungssymptome vorliegen. In leichten Fällen und bei nicht aufschiebbaren Besuchen werde das Tragen einer Maske empfohlen. Eine Pflicht gibt es aber nicht.

Durch den vergleichsweise frühen Beginn der Grippewelle Ende Dezember leiden in Berlin zurzeit deutlich mehr Menschen an Influenza als in den Vorjahren. Seit Beginn der Influenza-Saison wurden dem Landesamt für Gesundheit (Lageso) rund 8540 Grippe-Fälle gemeldet. Es ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der Erkrankten höher ist, da nicht alle zum Arzt gehen und sich testen lassen.

Grippe-Nachweise gehen zurück

Nun deutet sich aber ein Rückgang an. In der Woche zwischen dem 3. und 9. Februar wurden dem Lageso 1420 Grippefälle gemeldet und damit deutlich weniger als in der Woche zuvor, wo es noch knapp 2030 waren.

Das hängt laut Lageso mit einem Rückgang an Infektionen durch Influenza-A-Viren zusammen. Der Anteil der Influenza-B-Nachweise hingegen ist im Vergleich zur Vorwoche gestiegen. Coronanachweise im Abwasser sind seit Jahresbeginn deutlich zurückgegangen.