Gegen die harten Maßnahmen

Spammeldungen auf Twitter verdecken Corona-Proteste in China

Twitter wurde am Sonntag mit Werbung für Erotik-Seiten und Escortdienste geflutet. So gingen Tweets über die Proteste gegen Corona-Maßnahmen unter. 

Protest mit weißen Blättern in Peking
Protest mit weißen Blättern in PekingAP/Ng Han Guan

Das soziale Netzwerk Twitter ist am Sonntag mit chinesischen Spammeldungen geflutet worden. Die Meldungen bewarben Erotik-Seiten. Dadurch gingen Tweets, die über die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen informierten, teilweise auf der Plattform unter. Am Sonntag waren Tausende in chinesischen Städten auf die Straße gegangen, um gegen die Härte der Corona-Maßnahmen im Land zu demonstrieren. 

Die Werbe-Tweets waren mit den Ortsnamen versehen, in denen die Proteste stattfanden, offenbar um Twitter-User in die Irre zu führen. Die Profile, die die Tweets absetzten, waren monatelang nicht aktiv. 

Ein ehemaliger Twitter-Mitarbeiter erklärte der Washington Post, dass Profile, die mutmaßlich von der chinesischen Regierung gesteuert werden, früher immer wieder nach einer ähnlichen Strategie vorgegangen seien. Allerdings habe man früher versucht, Individuen oder kleine Gruppen zu diskreditieren, indem diese in den Escort-Anzeigen namentlich genannt wurden. „Das ist ein bekanntes Problem, mit dem sich unser Team manuell befasst hat, abgesehen von den Automatisierungsmechanismen, die wir eingeführt haben“, sagte der frühere Mitarbeiter.