Energiekrise

Sozialverband: Gaspreise werden viele Menschen in Privatinsolvenz stürzen

Der Sozialverband VdK schlägt Alarm. Die Energiepreispauschale reiche nicht aus, um allen zu helfen. Viele Familien würden auf den hohen Kosten sitzen bleiben.

Eine Frau mit offenen Rechnungen.
Eine Frau mit offenen Rechnungen.imago stock&people

Die hohen Gaspreise werden nach Einschätzung des Sozialverbands VdK viele Menschen in die Privatinsolvenz führen. Um dies zu verhindern, forderte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Donnerstag einen „Härtefallfonds in allen Bundesländern“. Gebraucht werde zudem „als Basisverbrauch ein Kontingent an bezahlbarem Gas“. Die Ampel-Regierung müsse „mit konkreten und wirksamen Maßnahmen die Menschen unterstützen“, mahnte Bentele.

„Wenn eine vierköpfige Familie plötzlich zusätzlich 1000 Euro im Monat für Gas aufbringen soll, reicht ein mittleres Einkommen nicht mehr aus“, erklärte die VdK-Präsidentin. „Auch die Energiepreispauschale von 300 Euro ist dann schnell verpufft.“ Familien wie diese blieben oft komplett auf ihren Kosten sitzen, weil sie in der Regel keinen Anspruch auf Grundsicherung oder Wohngeld haben. „Vielen Betroffenen droht dann über kurz oder lang eine Privatinsolvenz.“

VdK fordert Kontingent an bezahlbarem Gas für jeden Haushalt

Bentele forderte die Politik auf, „in jedem Bundesland schnell einen Härtefallfonds einzurichten“. Hier seien die Landesregierungen in der Pflicht. „Damit können sie die Menschen unterstützen, denen der Verlust ihrer Wohnung droht oder denen die Energieversorger Strom und Gas abdrehen, weil sie die Rechnungen nicht bezahlen können.“

Die Bundesregierung müsse zudem dafür sorgen, „dass es für jeden Haushalt ein Kontingent an bezahlbaren Gas gibt, so wie sie es für den Strom im dritten Entlastungspaket angekündigt hat“, forderte der VdK.