Der seit letzter Woche in den Vereinigten Arabischen Emiraten vermisste Rabbiner Zvi Kogan ist tot aufgefunden worden. Das teilte die israelische Regierung am Sonntagmorgen mit. Der israelische Geheimdienst Mossad und die emiratischen Behörden ermitteln. „Der Mord an Zvi Kogan ist ein verabscheuungswürdiger Akt des antisemitischen Terrorismus“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. „Der Staat Israel wird alle Mittel einsetzen und die Verbrecher, die für seinen Tod verantwortlich sind, mit der vollen Härte des Gesetzes bestrafen.“
Zvi Kogan, ein israelisch-moldauischer Abgesandter der Chabad-Bewegung, war seit Donnerstagnachmittag vermisst. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten erinnerte an die Empfehlung, dass Israelis alle nicht unbedingt notwendigen Reisen in die Vereinigten Arabischen Emirate vermeiden sollten und dass Bürger, die sich bereits dort aufhalten, besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen sollten.
Trauer in Berlin um Rabbiner Zvi Kogan
Auch die jüdische Gemeinde Chabad Berlin drückt in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung ihr Entsetzen über die Ermordung von Rabbiner Kogan aus. „Die schreckliche Gewalttat führt uns erneut die Realität antisemitischer Bedrohung und die Notwendigkeit des Schutzes jüdischen Lebens vor Augen“, sagte der Vorsitzende Rabbiner Yehuda Teichtal.
Der Berliner Gemeinde zufolge habe sich der 28-jährige Rabbiner Zvi Kogan mehrere Jahre beim Aufbau jüdischen Lebens in den Emiraten gemeinsam mit Rabbiner Levi Duchman engagiert. Unter anderem konnten dort eine jüdische Schule, weitere Bildungseinrichtungen und ein koscherer Supermarkt eröffnet werden.

Israelische Medien: Rabbiner womöglich vom Iran ermordet worden
Zuvor erklärte ein Vertreter der Emirate, dass das Außenministerium mit Kogans Familie und der moldauischen Botschaft in Kontakt sei. Von israelischen Medien zitierte emiratische Sicherheitsquellen vermuten, dass eine indirekt vom Iran betriebene Terrorzelle für seinen Mord verantwortlich sein könnte. Den Quellen zufolge seien mehrere Mitglieder der mutmaßlichen Terrorzelle, die die usbekische Staatsbürgerschaft besitzen, in die Türkei geflohen, offenbar um die Verwicklung des Irans in den Fall zu verschleiern.


