Nach den Polarlichtern über Deutschland rund um das zweite Maiwochenende könnte es Ende Juni wieder zu einem Lichtspektakel am Nachthimmel kommen. Auslöser könnte der höchst aktive Sonnenfleck AR 13664, mit neuem Namen AR 13697 sein, der schon im Mai heftige Sonneneruptionen und damit Polarlichter über der Erde verursacht hatte, die bis weit in den Süden sichtbar waren.
Manche Eruptionen lösen koronale Massenauswürfe aus, bei denen Sonnenplasma ausgestoßen wird. Wenn die geladenen Teilchen des Sonnenplasmas das Magnetfeld der Erde erreichen, können sie zu geomagnetischen Stürmen und damit zu Polarlichtern führen. Sonnenphysiker teilen die Eruptionen je nach Strahlungsenergie in verschiedene Klassen ein: A, B, C, M und X.
Die stärkste je gemessene Eruption war im November 2003
Bei Eruptionen der Klasse C sind die Auswirkungen auf die Erde minimal, Eruptionen der X-Klasse hingegen können starke Auswirkungen haben. Die Sonneneruption am 14. Mai erreichte eine Stärke von X8,7. Die stärkste je gemessene Sonneneruption fand am 4. November 2003 statt und erreichte einen Wert von X45. Damals waren Polarlichter bis über die Mittelmeerländer und Florida zu sehen.
Der höchst aktive Sonnenfleck, der für die Polarlichter rund um das zweite Maiwochenende verantwortlich war, dreht sich seit Anfang Juni zusammen mit der Sonne wieder zur Erde hin. Das beobachteten Sonnenphysiker zum Beispiel von der European Space Agency (ESA) und teilten ihre Beobachtungen auf X. Insgesamt braucht die Sonne für eine Rotation um die eigene Achse rund 25 Tage. Sonneneruptionen, die die Erde betreffen, sind damit gerade wieder wahrscheinlich.
One more! AR 13697 erupted again, leaving an M9.5 flare. This event looks more dynamic than the previous X1.5 flare that occurred ~8 hours earlier. Also, the region appeared to be partially limb-occulted, so the M9.5 level may actually be greater the X1, possibly X2. pic.twitter.com/Dj0tKf7ZwM
— Halo CME (@halocme) June 10, 2024
Die Sonnenaktivität steigt voraussichtlich in den nächsten Monaten
Eruptionen können natürlich auch auftreten, wenn sich die aktiven Sonnenflecken gerade von der Erde wegdrehen. Seit die ESA ihre Solar-Orbiter-Sonde ins All geschossen hat, beobachten die Forscher die Sonne auch von hinten – eine kleine Revolution. Ein Vorteil: Vorher konnten sich die Forscher bei der Sonnenflecken-Beobachtung nach einer Sonnenumdrehung nie sicher sein, ob es sich um dieselben Flecken handelte. Das ist mit der Solar-Orbiter-Sonde nun anders.
Nach Angaben des britischen Sonnenphysikers Ryan French wird sich Mitte Juni entscheiden, ob es zu weiteren Polarlichtern kommen wird. Ob diese aber wirklich auftreten, können Forscher nur 24 bis 36 Stunden im Voraus vorhersagen – solange, wie die Teilchen brauchen, um zur Erde zu gelangen. Forscher sind sich aber einig, dass die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter in den nächsten Monaten steigt – weil der aktuelle Sonnenzyklus sich seinem Höhepunkt nähert.
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