UV-Strahlung

Beer Tan: Ärzte warnen vor TikTok-Tipp zum schnelleren Bräunen

Experten warnen vor einem Trend, bei dem sich junge Leute Bier über den Körper schütten. Funktioniert der Trick wirklich – und was macht ihn so gefährlich?

Frau mit Bier im Sommer
Frau mit Bier im SommerPond5/imago

Der Sommer ist da. Wer für seinen nächsten Besuch am Wannsee oder Urlaub am Meer noch schnell die gewünschte Bräune auflegen will, stößt im Netz auf allerhand Tipps und Tricks, um nachzuhelfen. Für besonderes Aufsehen sorgt derzeit ein Trend, der sich auf TikTok verbreitet. Die Rede ist von „Beer Tan“ (übersetzt „Bier-Bräune“). Tausende Nutzerinnen und Nutzer berichten begeistert von ihren Erfahrungen – doch Hautärzte sind alarmiert.

Auf TikTok schwören viele User auf die schnellen Erfolge durch „Beer Tan“. Dahinter steckt genau das, wonach es klingt: Beim Bier-Bräunen wird kurz vor dem Sonnenbaden Bier auf dem Körper verteilt. Nach Angaben von Nutzerinnen und Nutzern stellt sich kurz schon darauf eine sichtbare Bräunung der Haut ein. Einige loben, wie günstig der Trick im Vergleich zum Sonnenstudio oder teuren Bräunungscremes sei.

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„Man vermutet, dass das im Bier enthaltene Hopfen, das Melanin in unserer Haut ‚aktiviert‘ – die Pigmente, die für unsere Bräune verantwortlich sind“, erklärt der Hautarzt Dr. Timm Golüke gegenüber Stylebook. Doch die augenscheinliche Bräunung mindert keineswegs die Gefahr, die von „Beer Tan“ ausgeht. Denn problematisch sei laut Golüke, was der Alkohol auf der Haut anrichtet.

Jede Veränderung der Hautfarbe ist ein Warnsignal für Hautschäden

Der in Bier enthaltene Alkohol führe Golüke zufolge nicht nur schneller zu gebräunter Haut, sondern vermindere auch den Schutz vor UV-Strahlung. Das führe kurzfristig schneller zu Sonnenbrand und erhöhe langfristig die Gefahr für Hautkrebs. Erschwerend komme hinzu, dass viele das Bier anstatt Sonnenmilch nutzen würden, um Geld zu sparen. 

Wer nun auf der Suche nach einer gesünderen Alternative zur schnellen Bräune ist, muss leider enttäuscht werden. Laut Dermatologen gibt es keine „gesunde Bräune“. Jede Veränderung der Hautfarbe sei tatsächlich ein Warnsignal für Hautschäden. Wer allerdings nicht darauf verzichten möchte, sollte einen anderen Weg einschlagen: Eine Ernährung mit viel Betacarotin (enthalten zum Beispiel in Möhren, Spinat oder Mangos) kann den Bräunungsprozess auf gesunde Art und Weise ankurbeln. Gleichzeitig schützt das Betacarotin vor Schäden durch Sonneneinstrahlung.