USA

Sean „Diddy“ Combs verurteilt: Jury spricht ihn vom Sexhandel frei

Rapstar Sean Combs ist wegen des organisierten Transports von Frauen zur Prostitution verurteilt worden. In den schwerwiegenderen Anklagepunkten sprach ihn die Jury frei.

Sean „Diddy“ Combs
Sean „Diddy“ CombsInvision via AP

Im aufsehenerregenden Verfahren gegen Musikproduzent Sean „Diddy“ Combs hat eine Bundesjury den 55-Jährigen am Dienstag in zwei von fünf Anklagepunkten schuldig gesprochen. Verurteilt wurde er wegen des organisierten Transports von Frauen zur Prostitution. In den schwerwiegenderen Punkten – Sexhandel und Verschwörung zur organisierten Kriminalität – wurde Combs hingegen freigesprochen. Ihm droht nun eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.

Der Fall hatte für großes Aufsehen gesorgt. Die Anklage warf Combs unter anderem vor, Frauen zu sexuellen Handlungen mit anderen Männern gedrängt zu haben – bei sogenannten „Freak Offs“. In zwei Anklagepunkten wegen Sexhandels und einem wegen Verschwörung zur organisierten Kriminalität sah die Jury jedoch keine ausreichende Schuld.

Richter Subramanian: „Sie haben dem Gemeinwohl gedient“

Nach Verkündung des Urteils wandte sich Richter Arun Subramanian direkt an die zwölf Geschworenen und dankte ihnen für ihren „außerordentlichen Einsatz“. „Sie waren jeden Tag da, bei jedem Wetter, haben zugehört, zusammengearbeitet – ohne Lohn, nur mit dem Bewusstsein, dem öffentlichen Dienst zu dienen. Das ist inspirierend und gibt uns allen Hoffnung.“

Mit Blick auf die kommenden Tage erinnerte der Richter daran, dass Medienvertreter nun das Gespräch suchen würden. Er stellte jedoch klar: „Es gibt gute Gründe, die Vertraulichkeit Ihrer Beratungen zu wahren. Ob Sie über den Fall und Ihre eigenen Ansichten sprechen möchten, liegt ganz bei Ihnen – aber bitte nicht über andere Jury-Mitglieder oder den Verlauf der Diskussionen.“

Nach dem Urteil verließen die Geschworenen geschlossen den Gerichtssaal. Das Strafmaß für Combs wird in den kommenden Wochen erwartet.