Nach dem schweren Unfall mit einem Reisebus auf der A9 bei Leipzig, mit mehreren Toten und mehr als 20 Verletzten, sind die Bergungsarbeiten angelaufen. Ein Bergungskran sei vor Ort, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwochabend. Zur Identität, Alter und Geschlecht der vier Todesopfer wurden zunächst keine Angaben gemacht. Die beiden Busfahrer überlebten laut Flixbus-Sprecher Sebastian Meyer das Unglück. Am Abend korrigierte Polizei die Zahl der Toten außerdem nach unten. Es seien demnach vier statt fünf Menschen tot. Eine der Polizei zunächst als gestorben gemeldete Person befinde sich in einem lebensbedrohlichen Zustand, teilte die Polizeidirektion Leipzig mit.
Der Reisebus war gegen 9.45 Uhr aus noch unbekannter Ursache auf gerader Strecke rechts von der Fahrbahn abgekommen. Dann raste das Fahrzeug noch knapp 100 Meter über den Grünstreifen, walzte Gebüsche sowie kleinere Bäume nieder und stürzte schließlich auf die Seite. An dem Unfall war wohl kein anderes Fahrzeug beteiligt, betonte ein Polizeisprecher. Er ereignete sich auf der Autobahn zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz. Der Flixbus war in Berlin gestartet und hatte das Reiseziel Zürich.
1/5 Flix bedauert bestätigen zu müssen, dass ein Fernbus, der im Auftrag von FlixBus unterwegs war, auf dem Weg von Berlin nach Zürich in einen Unfall verwickelt war. Dieser ereignete sich heute, 27. März, gegen 10 Uhr nahe dem Schkeuditzer Kreuz auf der A9.
— Flix News (@FlixBus_DE) March 27, 2024
Mehrere Rettungshubschrauber und zahlreiche Krankenwagen waren stundenlang im Einsatz. Die Autobahn war in beiden Richtungen gesperrt. Wann genau der Bus des Anbieters Flixbus geborgen werden soll, war zunächst unklar. Am frühen Nachmittag konnte zumindest die A9 in Richtung Berlin wieder freigegeben werden, die Strecke nach München bleibt vorerst gesperrt.

Mithilfe von Gurten wurde der Bus am Mittag aufgerichtet, um weitere Insassen bergen zu können. Das Geschehen war durch mobile Sichtschutzwände abgezäunt. Krankenhäuser in der Umgebung wappneten sich für einen Großeinsatz. Die Notaufnahme sei alarmiert und es würden Operationssäle sowie Diagnostikräume vorbereitet und vorgehalten, sagte ein Sprecher des Diakonissen-Krankenhauses in Leipzig auf Anfrage. Zudem habe man bei der Leitstelle angegeben, welche Kapazitäten es bei der Aufnahme von Patienten gibt.
Anbieter Flixbus reagiert auf Unfall auf der A9
Der Anbieter Flixbus zeigte sich nach dem verheerenden Busunfall schwer betroffen. „Unsere Gedanken sind bei allen von diesem Unfall Betroffenen und ihren Angehörigen“, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Mittwoch auf Anfrage. An Bord waren nach Angaben von Flixbus 53 Fahrgäste und zwei Fahrer. Nach Angaben des Busunternehmens war der Fahrer seit Abfahrt in Berlin um 8 Uhr am Steuer und habe alle Lenk- und Ruhezeiten eingehalten.
Im Jahr 2019 hatte es auf der Autobahn bei Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt zuletzt einen schweren Busunfall gegeben. Dabei starb eine Frau und mehrere Menschen wurden verletzt. Im Dezember 2023 war ein Reisebus auf der A9 bei Leipzig verunglückt, es gab mehrere Verletzte. Die A9 ist eine wichtige Nord-Süd-Autobahn, die Berlin und München verbindet. Das Schkeuditzer Kreuz, wo sich der schwere Unfall am Mittwoch ereignete, liegt am Flughafen Leipzig/Halle.
Sie erhalten eine Bestätigung per E-Mail.
