Der Wolfsschutz soll nach Meinung der FDP umfassend verschärft werden. Die Partei übt Druck in der Ampel-Koalition aus, dass der Schutz von Schafen und anderen Weidetieren ausgebaut wird. Es sei wichtig, nun ins Tun zu kommen, sagte Fraktionsvize Carina Konrad am Dienstag in Berlin. Es gehe nicht darum, den Wolf auszurotten. Er sei aber „kein Kuscheltier“ und verursache erhebliche Schäden in der Weidetierhaltung. Zudem bräuchten Landwirte Planungssicherheit.
Im Koalitionsvertrag haben SPD, Grüne und FDP vereinbart, das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf so gut zu gestalten, „dass trotz noch steigender Wolfspopulation möglichst wenige Konflikte auftreten“. So sollen überarbeitete Monitoringstandards die Zahl der Wölfe realitätsgetreu abbilden und den Ländern ein regional differenziertes Bestandsmanagement ermöglichen.
Schutz vor dem Wolf: Das ist der Plan der FDP
Als Anstoß für Gesetzesvorschläge stellte die FDP-Fraktion ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten zu Umsetzungsmöglichkeiten vor. Der Rechtswissenschaftler Michael Brenner von der Universität Jena schlug als europarechtskonformen Weg vor, dass Bund und Länder Pläne zum Bestandsmanagement aufstellen. Auf Basis festgestellter Wolfsbestände sollten dann jährlich zu aktualisierende „Akzeptanz- und Entnahme-Korridore“ festgelegt werden. Demnach sollten Abschüsse punktuell, mit Genehmigung und Vorgaben erlaubt sein – etwa, dass andere Maßnahmen nicht in Betracht kommen und die Struktur der Population gewahrt wird. Man könnte nicht alle Leitwölfe „entnehmen“.


