Gen Z

Schuften bis zur Rente? Für die Generation Z kein Zukunftsmodell mehr

Die Generation Z verabschiedet sich vom klassischen Arbeitsleben bis 67. Finanzielle Unabhängigkeit wird für viele zum wichtigsten Lebensziel.

Junge Menschen streben vor allem nach finanzieller Unabhängigkeit. (Symbolbild)
Junge Menschen streben vor allem nach finanzieller Unabhängigkeit. (Symbolbild)Pond5 Images/Imago

Eine neue repräsentative Studie der Internationalen Hochschule (IU) zeigt deutlich: Vor allem junge Menschen in Deutschland streben nach finanzieller Unabhängigkeit. Für zwei Drittel der 16- bis 30-Jährigen ist finanzielle Selbstbestimmung das wichtigste Ziel – weit mehr als im Bevölkerungsdurchschnitt, in dem knapp 59 Prozent diesen Wunsch äußern. Danach folgen als Prioritäten die Altersvorsorge, das Erfüllen persönlicher Wünsche wie Reisen sowie der Wunsch, früher aus dem Berufsleben auszusteigen.

Laut Studienleiter Johannes Treu markiert dieses Ergebnis einen Wandel im Denken über Geld. Die traditionelle Vorstellung, bis 67 in Vollzeit zu arbeiten, verliere für viele an Bedeutung. Für die Generation Z seien Finanzen kein notwendiges Pflichtprogramm, sondern ein Werkzeug, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Untersuchung zeigt außerdem, dass soziale Medien eine wachsende Rolle bei finanziellen Entscheidungen spielen: 21 Prozent der Jüngeren lassen sich davon beeinflussen – doppelt so viele wie in älteren Generationen.

Sorgen um Zukunft prägen die Stimmung

Gleichzeitig offenbart die Studie deutliche Belastungen. Mehr als die Hälfte der Befragten macht sich Sorgen um die wirtschaftliche Lage des Landes; fast jede zweite Person fürchtet Altersarmut. Unter jungen Menschen zeigt sich zudem ein widersprüchliches Verhalten: Während sie finanzielle Freiheit anstreben, geben knapp 28 Prozent an, häufig impulsiv Geld auszugeben, obwohl sie sparen wollten.

Treu sieht die Ergebnisse als Warnsignal. Steigende Lebenshaltungskosten, Unsicherheiten bei der Rente und Angst vor sinkendem Lebensstandard seien heute zentrale Stressfaktoren. Für die Studie „Finanzielles Wohlbefinden: Stimmungslage in Deutschland“ wurden Mitte Juni 2.000 Menschen zwischen 16 und 65 Jahren befragt – die Ergebnisse sind repräsentativ nach Alter und Geschlecht.