Ein S-Bahn-Surfer hat durch sein rücksichtsloses Verhalten in Berlin-Schöneberg eine Frau verletzt. Der 19-Jährige war am Montagvormittag am Bahnhof Yorckstraße auf eine S-Bahn geklettert und auf dem Wagendach zum Bahnhof Julius-Leber-Brücke mitgefahren, wie die Bundespolizei mitteilte. Als er nach der lebensgefährlichen Fahrt auf den Bahnsteig sprang, traf er eine 31-Jährige an Kopf und Schulter.
Die Frau verfolgte den Heranwachsenden daraufhin bis zur Herbertstraße und hielt ihn bis zum Eintreffen alarmierter Polizisten fest. Rettungskräfte behandelten die Verletzte noch vor Ort, so die Bundespolizei weiter. Gegen den S-Bahn-Surfer wird nun wegen des Verdachts der Körperverletzung ermittelt. Außerdem muss er sich wegen eines Verstoßes gegen die Eisenbahnbetriebsordnung verantworten.
S-Bahn-Surfen: Bundespolizei warnt vor tödlichen Gefahren
Die Bundespolizei nahm den leichtsinnigen Vorfall zum Anlass, um noch einmal ausdrücklich vor den Gefahren solcher Aktionen zu warnen. „Wer auf Bahnwaggons klettert, begibt sich in höchste Lebensgefahr. Schon beim Versuch des Besteigens eines Bahnwaggons ist die unsichtbare Gefahr von Bahnstrom vorhanden. Gerade Kinder und Jugendliche gefährden sich und andere durch leichtsinniges Verhalten, Abenteuerlust oder falsch verstandene Mutproben“, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei.
Sie verwies ausdrücklich auf tödliche Gefahren, die nicht nur vom Zugverkehr ausgehen, sondern auch von Strom führenden Teilen an den Betriebsanlagen. Statistisch gesehen, sterben jedes Jahr etwa 50 Kinder und Jugendliche auf deutschen Bahnhöfen.

