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Russland verspottet Biden nach Selenskyj-Putin-Versprecher

Nach Joe Bidens jüngstem Fauxpas während der Abschlusszeremonie des Nato-Gipfels ließ der Kreml die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen.

US-Präsident Joe Biden und der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj während einer Veranstaltung zum Ukraine Compact am Rande des Nato-Gipfels in Washington.
US-Präsident Joe Biden und der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj während einer Veranstaltung zum Ukraine Compact am Rande des Nato-Gipfels in Washington.Susan Walsh/AP/dpa

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, spottete über den US-Präsidenten, indem sie ihn einen „pro-russischen Kandidaten“ nannte, nachdem Joe Biden den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verwechselt hatte.

„Es scheint mir, dass die berüchtigte ‚russische Einmischung in die amerikanischen Wahlen‘ nicht länger verheimlicht werden kann – es gibt einen prorussischen Kandidaten, der von der ‚Hand des Kremls‘ kontrolliert wird“, schrieb Sacharowa am Freitag auf ihrem Telegram-Kanal. „Wir rechnen mit Hillary Clintons hysterischer Reaktion über den ‚Angriff auf die amerikanische Demokratie‘ und den Bericht des Außenministeriums über die Aufdeckung einer Verschwörung von ‚inländischen Terroristen‘“.

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Die Pressekonferenz am Donnerstag wurde mit Spannung erwartet – musste Biden doch spontan und ohne Hilfe eines Teleprompters sprechen. Der 81-Jährige machte dabei deutlich, Kamala Harris zu unterstützen, die als Vizepräsidentin im Notfall seine Nachfolge antreten würde. Der 81-Jährige sagte, er hätte sie nicht als Vizepräsidentin ausgewählt, wenn er denken würde, dass sie nicht für das Präsidentenamt qualifiziert sei. Dabei bezeichnete er Harris jedoch irrtümlicherweise als „Vizepräsident Trump“.

Biden dementierte zudem Berichte, er müsse um 20 Uhr ins Bett gehen – eine Zeit, zu der die Pressekonferenz am Donnerstag stattfand (Ortszeit).

Bereits kurz vor der Pressekonferenz verstärkte jedoch ein weiterer Lapsus die Zweifel an Biden. Der US-Präsident stellte seinen ukrainischen Kollegen Selenskyj bei einer Nato-Zeremonie irrtümlicherweise als den russischen Präsidenten Putin vor. Er wolle das Wort nun an den ukrainischen Präsidenten übergeben, „der ebenso viel Mut wie Entschlossenheit hat. Meine Damen und Herren, Präsident Putin“, sagte Biden, ehe er sich vom Rednerpult entfernte.

Schnell bemerkte der 81-Jährige seinen Fehler, kehrte zurück und sagte: „Er wird Präsident Putin schlagen. Präsident Selenskyj. Ich bin so darauf konzentriert, Präsident Putin zu schlagen.“ Selenskyj sagte, „ich bin besser“.