Österreich

Rettungswagen in Wien blockiert: Mann stirbt – Letzte Generation räumt Fehler ein

Der Rettungswagen war auf dem Weg zu einer Reanimation. Der Patient starb. Aktiv hätten sie das Fahrzeug nicht blockiert, sagen die Aktivisten. Vor Ort hätte es „kein Anzeichen eines Notfalls“ gegeben. 

Klimaaktivisten der Letzten Generation blockierten in Wien die Straßen. 
Klimaaktivisten der Letzten Generation blockierten in Wien die Straßen. Eva Manhart/dpa

Klimaaktivisten der Gruppe Aufstand der letzten Generation haben bei einem Protest in Wien einen Rettungswagen blockiert. Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, kam es zu dem Vorfall am Mittwoch, dem 10. Mai. 

Der Rettungswagen soll auf dem Weg zu einer Reanimation gewesen sein. Erst nach einer Auflösung der Blockade durch die Polizei konnte er seine Fahrt fortsetzen. „Es hat einen Einsatz in Niederösterreich gegeben, bei dem ein älterer Herr reanimiert werden musste“, wurde Rettungssprecherin Corina Had zitiert.

Letzte Generation dementiert Blockade von Rettungswagen

Der Patient wurde schließlich von Einsatzkräften eines Notarzthubschraubers versorgt. Er verstarb noch am Einsatzort. Ein Sprecher der Letzten Generation räumte ein, dass „ein Fehler passiert“ sei. Demnach hätten sie „in der Hektik vor der Aktion nicht in der Leitstelle der Rettung angerufen und über unsere Aktion informiert“.

Die Aktivisten dementieren jedoch, dass sie einen Rettungswagen aktiv blockiert hätten. In einer Stellungnahme auf Twitter schreiben die Aktivisten, dass es „kein Anzeichen eines Notfalls“ gegeben hätte. Eine Aufforderung, einen Rettungswagen durchzulassen habe es ebenfalls nicht gegeben. 

Die Aktivisten wurden nun wegen „Gefährdung der körperlichen Sicherheit“ angezeigt. Die Ermittlungen dauern an.

Der Fall erinnert an ein Szenario aus Berlin, das bundesweite Debatten auslöste. Eine Radfahrerin wurde im vergangenen Oktober nach einer Kollision mit einem Betonmischer. Sie verstarb im Krankenhaus. Es kursierten Medienberichte, nach denen ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr, das helfen sollte, die verletzte Radfahrerin unter dem Lkw zu befreien, in einem Stau auf der Stadtautobahn stand. Der Stau soll durch eine Aktion der Klima-Protestgruppe Letzte Generation ausgelöst worden sein. Die Staatsanwaltschaft sah allerdings keine Verantwortung der Klimaaktivisten für den Tod der Radfahrerin. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die Straßenblockade zwar tatsächlich zu einer zeitlichen Verzögerung von drei Minuten bei einem Einsatzleiterfahrzeug und von acht Minuten bei dem Rüstwagen führte. Auf deren schnelles Eintreffen kam es aber nach den Angaben nicht an.