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ÖPNV im Preischeck: Berlin rutscht auf den letzten Rang

Berlin landet im neuen Nahverkehrs-Ranking auf dem letzten Platz. Vor allem die Ticketpreise liegen deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt.

Die Berliner Verkehrsbetriebe landen im deutschlandweiten Vergleich weit hinten.
Die Berliner Verkehrsbetriebe landen im deutschlandweiten Vergleich weit hinten.BVG/Roland Drescher

Berlin schneidet im aktuellen Nahverkehrs-Ranking des Vergleichsportals Testberichte.de schlechter ab als jede andere der 42 untersuchten Städte. Bewertet wurden die Preise für Einzelfahrscheine, Tageskarten, Kurzstrecken und Monatskarten in allen Landeshauptstädten sowie Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern. Besonders teuer ist in Berlin die Tageskarte: 10,60 Euro zahlen BVG-Kundinnen und -Kunden – deutlich mehr als der bundesweite Durchschnitt von 8,17 Euro. Auch bei Kurzstrecken liegt Berlin mit 2,60 Euro an der Spitze, während Städte wie Freiburg nur 1,69 Euro verlangen.

Beim Einzelfahrschein landet Berlin mit 3,80 Euro zur Hauptverkehrszeit im oberen Preissegment, wenn auch nicht auf Platz eins. Noch teurer sind München mit 4,10 Euro, Augsburg mit 4 Euro sowie Hamburg und Nürnberg mit jeweils 3,90 Euro. Für die Mitnahme eines Hundes müssen Berlinerinnen und Berliner 2,40 Euro extra zahlen – ein extrem hoher Wert im bundesweiten Vergleich, in dem der Durchschnitt bei 90 Cent liegt. Einige Städte erlauben Hunde sogar kostenlos.

Weitere Preissteigerungen stehen bereits fest

Trotz der hohen Belastung für Fahrgäste werden die Tarife weiter steigen. Ab Januar soll der Berliner Einzelfahrschein vier Euro kosten. Auch das Deutschlandticket, die aktuell günstigste Monatskarte für Erwachsene, wird ab 2026 teurer – dann sind 63 Euro statt bisher 58 Euro fällig. Positiv hebt die Auswertung hervor, dass Berlin den Schülerverkehr weiterhin kostenlos anbietet, ein Vorteil, den nur wenige Städte wie Hamburg oder Schwerin teilen.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie stark die Preise im Berliner Nahverkehr gestiegen sind. Vor zehn Jahren kostete ein Einzelfahrschein Berlin AB noch 2,70 Euro, 1995 waren es 3,70 D-Mark – weniger als die Hälfte des heutigen Preises. In den 1960er-Jahren konnten Fahrgäste für 40 bis 50 Pfennig mit U-Bahn, Tram oder Bus fahren. Die aktuelle Entwicklung verfestigt Berlins Position als eine der teuersten ÖPNV-Städte Deutschlands.