Berlins Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse steht weiter wegen früherer Äußerungen in der Kritik, gegen sie werden Rassismus-Vorwürfe erhoben. Elternvertreter fordern nun eine Erklärung von der SPD-Politikerin. 2009 gab Busse, damals Schulleiterin einer Grundschule in Neukölln, der Süddeutschen Zeitung ein Interview. Sie sagte damals über migrantische Familien in dem Bezirk: „Sie bleiben einfach untereinander. Man muss sich hier ja auch gar nicht mehr integrieren. Man nimmt das Viertel in Besitz, und man lässt sich pampern.“ Familien mit vielen Kindern bekämen 3000 bis 3500 Euro im Monat, eine Küchenfrau dagegen sieben Euro brutto pro Stunde, erklärte sie. Ihre Äußerung nahm der ehemalige Berliner Finanzsenator und umstrittene Autor Thilo Sarrazin später in einem seiner Bücher auf.
2018 sagte Busse der Bild/B.Z.: „Von wegen dritte, integrierte Migranten-Generation. Man holt sich immer noch den Ehepartner aus dem früheren Heimatland. Wieder ein Elternteil, das kein Deutsch kann.“
Überrascht dich das, liebe @AnneRabe2? Die Bildungssenatorin hat nie verborgen, welches Bild sie von Arabern und Muslimen hat. Wir sind alle potenziell gefährlich, radikal, faul. https://t.co/tdcSYBWqt5
— Sawsan Chebli (@SawsanChebli) April 28, 2022
Der Landesschulbeirat, ein Gremium aus Eltern, Schulleitungen und Schülern, äußert sich „irritiert“ über die Äußerungen und fordert eine Stellungnahme. Die Berliner Morgenpost zitiert aus einem Schreiben von Eltern und Schüler, in dem es heißt: „Wir wüssten zum Beispiel gern, ob ihre Einstellung heute eine andere ist als damals.“

