Klimaschutz

Nackt-Protest und Torten-Attacke: Letzte Generation stört VW-Hauptversammlung

Am Messedamm in Berlin läuft die Aktionärsversammlung von VW. Aktivisten der Letzten Generation blockieren zwei Kreuzungen und stören die Veranstaltung.

Eine Aktivistin protestiert mit nackten Brüsten auf der VW-Hauptversammlung in Berlin. 
Eine Aktivistin protestiert mit nackten Brüsten auf der VW-Hauptversammlung in Berlin. Tobias Schwarz/AFP

Die Klimaaktivisten der Letzten Generation haben am Mittwochmorgen gemeinsam mit anderen Akteuren die Aktionärsversammlung der Volkswagen AG am Messedamm in Berlin gestört. Nach Angaben der Polizei Berlin blockierten insgesamt zwölf Aktivisten zwei Kreuzungen rund um das Gebäude am Messedamm.

Die Aktivisten waren zum Teil am Asphalt festgeklebt, so ein Polizeisprecher auf Anfrage der Berliner Zeitung. Aktivisten wurden von der Polizei teils mit der Flexmaschine aus dem Beton befreit.

Aktivisten der Letzten Generation auf dem Messedamm.
Aktivisten der Letzten Generation auf dem Messedamm.BLZ

Die Zufahrtswege zum Gelände an der Kreuzung Jafféstraße/Harbigstraße waren während der Aktion blockiert, hieß es in einer Mitteilung am Mittwochmorgen der Letzten Generation. Auch eine Kreuzung am Messedamm war blockiert.

Tortenwurf und nackte Brüste: Aktivisten störten während VW-Versammlung

Aktivisten störten auch die Hauptversammlung des Volkswagen-Konzerns am Mittwoch im Gebäude-Inneren. Bei den einführenden Worten des Aufsichtsratschefs Hans Dieter Pötsch warf eine Person einen Gegenstand auf das Podium. Laut Bild-Zeitung handelte es sich dabei um eine Torte. Damit sollte offenbar der Vertreter der Eigentümerfamilien, Wolfgang Porsche, getroffen werden. Das gelang jedoch nicht. Aufsichtsratschef Pötsch unterbrach seine Rede kurz und fuhr nach Einschreiten der Sicherheitskräfte fort. An der weißen Bande vor Porsches Platz auf dem Podium war danach eine breiige Masse zu sehen.

Später störte eine Aktivistin mit nacktem Oberkörper die Rede von Konzernchef Oliver Blume mit lauten Rufen und einem Plakat – Gegenstand der Kritik war das Festhalten von VW am chinesischen Werk in der Provinz Xinjiang. Die Frau wurde von Sicherheitskräften aus dem Versammlungssaal geführt. Danach fuhr Blume mit seinen Ausführungen fort. Auch später gab es noch eine kurze Unterbrechung der Versammlung durch lautes Rufen.

Kritik am VW-Werk in Xinjiang gibt es schon seit langem. Auch vor dem Versammlungsgebäude demonstrierten Menschen dagegen. Die in der Provinz lebende muslimische Minderheit der Uiguren wird laut Menschenrechtsorganisationen gezielt von der Regierung in Peking unterdrückt. VW wird vorgeworfen, nicht genug gegen mutmaßliche Zwangsarbeit bei dortigen Zulieferern zu tun. VW hält dagegen, dass es in dem Werk keine Anzeichen für Menschenrechtsverletzungen gebe.