Gesundheitspolitik

Protest gegen Lauterbach: Tausende Arztpraxen bleiben heute geschlossen

Mit dem Protest wollen Haus- und Fachärzte bundesweit ein Zeichen setzen. Lauterbach wolle das Gesundheitssystem in „Richtung Staatsmedizin umbauen“, kritisieren sie. 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
Bundesgesundheitsminister Karl LauterbachBernd Elmenthaler/Imago

Tausende Haus- und Fachärzte wollen an diesem Montag aus Protest gegen die Gesundheitspolitik ihre Praxen nicht öffnen. Der Virchowbund hatte zu der Aktion aufgerufen, weitere knapp 20 Ärzteverbände sowie die Kassenärztlichen Vereinigungen hatten sich angeschlossen.

Der Virchowbund rechnet damit, dass deutschlandweit eine fünfstellige Zahl von Arztpraxen geschlossen sein werden. Auch in Berlin und Brandenburg könnten Patienten und Patientinnen vor verschlossenen Praxistüren stehen.

Der Protest richtet sich den Angaben zufolge gegen die Politik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der die Belange der niedergelassenen Mediziner missachte und das Gesundheitssystem in „Richtung Staatsmedizin umbauen“ wolle. „Es ist ein deutliches Zeichen an die Gesundheitspolitiker der Ampelkoalition und an Bundeskanzler Olaf Scholz, dem Treiben Lauterbachs endlich einen Riegel vorzuschieben“, sagte der Bundesvorsitzende Dirk Heinrich laut Mitteilung. Lauterbach wolle das Gesundheitssystem „unwiederbringlich in Richtung Staatsmedizin umbauen“ und missachte die Belange der Praxisärzte.

Zudem seien viele Praxen durch Inflation, hohe Energiepreise oder auch Fachkräftemangel in Not. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung soll es einen flächendeckenden Not- und Bereitschaftsdienst geben. In NRW wies die KV Nordrhein darauf hin, dass andere Praxen vertretungsweise die Versorgung vor Ort übernehmen wollten.