Protest

Polizeieinsatz in Steglitz: Besetzung des „Bierpinsel“ beendet - 15 vermummte Aktivisten festgenommen

In Steglitz haben sich Aktivisten Zugang zum Bierpinsel verschafft und sich darin verbarrikadiert. Sie protestieren Berichten zufolge gegen Leerstand.

Der Bierpinsel in Steglitz-Zehlendorf steht seit einigen Jahren leer.
Der Bierpinsel in Steglitz-Zehlendorf steht seit einigen Jahren leer.Imago

Die Polizei hat die Besetzung des Bierpinsels beendet, wie die Behörde mitteilte. Es wurden 15 vermummte Personen festgenommen. Bei einer ersten Begehung wurden Schäden an Schließvorrichtungen und Beleuchtungen festgestellt. Es werden Strafanzeigen wegen des Verdachts der Sachbeschädigung gefertigt, wie die Polizei mitteilte. Auch der Eigentümer des Gebäudes, Götz Fluck, war vor Ort und hat Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gestellt.

Eine Gruppe Aktivistinnen und Aktivisten hat in Steglitz-Zehlendorf Berichten zufolge den sogenannten Bierpinsel besetzt. Die Polizei Berlin teilte in einem Beitrag auf der Plattform X mit, dass Einsatzkräfte auf der Joachim-Tiburtius-Brücke in Steglitz im Einsatz sind. Hier soll eine unbekannte Anzahl an Personen in ein leerstehendes Gebäude eingedrungen sein. Zudem wurden Transparente an die Fassade angebracht. Derzeit sollen die Personen im Gebäude die Türen blockieren.

Zuvor hatte die taz berichtet. Reporter der Zeitung waren offenbar vor Ort, als sich die Aktivisten Zugang zu dem leerstehenden Gebäude verschafften und die Türen von innen verbarrikadierten. Demnach halten sich etwa 20 Personen im Bierpinsel auf. Mit der Aktion wollten sie auf den Leerstand in dem Bezirk sowie in ganz Berlin aufmerksam machen. „Im Bierpinsel will man nun ein „selbstverwaltetes Gemeinschaftszentrum“ eröffnen“, zitiert die taz aus einer Pressemitteilung.

Leerstand seit 2006

Wie der rbb berichtete, hielten sich außerdem etwa 40 weitere Personen vor dem Gebäude auf. In einem Flugblatt, das vor Ort verteilt wurde, heißt es demnach: „Der Bierpinsel ist besetzt und wir fordern, dass er gemeinschaftlich genutzt werden kann.“

Seit 2006 steht der Bierpinsel schon leer. 2021 hatte ein Investor das Gebäude aus den 1970er Jahren gekauft und angekündigt, dort Büros und einen öffentlichen Bereich für Veranstaltungen und Gastronomie einzurichten. Seitdem ist nichts passiert.

Der Berliner Bierpinsel entstand zwischen 1972 und 1976 nach den Plänen der Architekten Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte. Das Gebäude war ursprünglich als Turmrestaurant geplant.