A100

Nach linksextremistischem Anschlag: Polizei sucht A100 mit Spürhunden ab

Am Donnerstag wurde die A100 im Süden Berlins voll gesperrt. Autofahrer mussten sich auf Staus und Umleitungen einstellen. Die Polizei hatte nach Beweismitteln gesucht.

Die A100 wurde am Donnerstag voll gesperrt.
Die A100 wurde am Donnerstag voll gesperrt.John MacDougall/AFP

Berlins Autofahrer mussten sich am Donnerstag auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Die A113  an der Stubenrauchstraße bis zur Anschlussstelle Alboinstraße auf der Stadtautobahn A100 wurde von 10 Uhr bis 11 Uhr komplett gesperrt. Ursprünglich war geplant, die Strecke bis 15 Uhr zu sperren. Die Polizei bat alle Verkehrsteilnehmer, den Bereich weiträumig zu umfahren und zusätzliche Zeit einzuplanen. Grund für die Sperrung war ein größerer Polizeieinsatz. Weshalb es zu dem Einsatz kam, war zunächst unklar. „Aus ermittlungstaktischen Gründen“ könne man nichts sagen, teilte die Polizei mit.

Nach Informationen der Berliner Zeitung sperrte die Polizei die Stadtautobahn, um nach Beweisen zu dem linksterroristischen Brandanschlag auf einen Strommast in Johannisthal Anfang September zu suchen. Bei dem sogenannten Mantrailer-Einsatz kamen speziell ausgebildete Spürhunde zum Einsatz.

Im Zuge eines massiven Stromausfalls war auch ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Auf der linksextremen Plattform Indymedia gaben Unbekannte an, für den „Angriff auf den militärisch-industriellen Komplex“ verantwortlich zu sein.

Ziel des Angriffs war offenbar der Technologiepark Adlershof. „Zwei 110-KV-Strommasten in der Königsheide in Johannisthal wurden durch Brandstiftung der Saft abgedreht und damit ein Blackout im Technologiepark verursacht“, heißt es in dem Bekennerschreiben. Dass auch 50.000 Menschen in Treptow-Köpenick von dem Stromausfall betroffen sind, sei nicht das Ziel gewesen. „Trotzdem sehen wir diesen Kollateralschaden als vertretbar an“, so das Schreiben weiter.

Auf der A100 und A113 können beide Fahrtrichtungen nun wieder befahren werden.

Die Sperrung ist nicht die erste Belastungsprobe für die Autofahrer in Berlin. Die A100 sorgt immer wieder für Probleme: Sei es durch Staus im Berufsverkehr, Baustellen oder – wie zuletzt – durch die umstrittene Eröffnung des neuen 16. Bauabschnitts in Treptow. Auch nach Unfällen kommt es regelmäßig zu langen Wartezeiten und Verkehrschaos.

Die Vollsperrung reihte sich ein in eine Serie von Einschränkungen, die die wichtige Verkehrsader der Hauptstadt in den vergangenen Monaten immer wieder betrafen. Für viele Pendler bedeutete das einmal mehr Geduld, Umwege und Staus auf den Ausweichstrecken.