Die in der Türkei verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat am Freitag offiziell mit der Ablage ihrer Waffen begonnen. Die Ko-Vorsitzende der kurdischen Rebellenorganisation, Bese Hozat, erklärte gegenüber AFP, die Kommandeure der PKK bräuchten Sicherheitsgarantien, wenn sie in die Türkei zurückkehren sollten. Zugleich forderte sie die Freilassung des seit Jahrzehnten inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan.
Türkische Medien berichten von einer symbolischen Entwaffnung durch 30 PKK-Kämpfer bei einer Zeremonie nahe Süleymaniye, bei der die Waffen öffentlich zerstört wurden. Bese Hozat selbst habe sich daran beteiligt und die Aktion als Ausdruck freier Wille beschrieben. Laut türkischen Medien hätten Vertreter der Demokratiebewegung, darunter die DEM-Partei und HDK, sowie zahlreiche Zivilisten an der Veranstaltung teilgenommen.
„Ohne Verfassungsreform landen wir im Gefängnis oder werden getötet“
Bese Hozat betonte, die Waffenabgabe markiere einen historischen Wendepunkt: Die Waffen könnten nur von Öcalan abgegeben werden, was ohne dessen Freilassung nicht möglich sei, sagte sie. Zudem wies sie darauf hin, dass eine demokratische Verfassungsreform und rechtliche Rahmenbedingungen nötig seien, damit ehemalige Kämpfer eine legale Teilnahme am politischen Leben möglich sei.
Wenn die Türkei konkrete Schritte unternehme, „Gesetze erlässt und radikale Rechtsreformen durchführt, werden wir in die Türkei reisen und uns politisch engagieren“, sagte Hozat. Wenn es hingegen keine in der Verfassung verankerten Regelungen gebe, „werden wir entweder im Gefängnis landen oder getötet werden“.
Hozat bekräftigte, Öcalan habe direkt an der 12. Kongress der PKK teilgenommen und die Wende zur Beendigung der militärischen Aktivitäten eingeleitet. Der Prozess solle, sobald Öcalan freikommt, breiter umgesetzt werden – inklusive ziviler Integration der ehemaligen Rebellen.
