ÖRR

„Opfer der Meinungsvielfalt durch Rundfunkreform“: Kekulé kritisiert Absetzung von Gesundheits-Podcast

Das Thema Gesundheit sei dem „Drosten-Sender NDR“ zugeschlagen worden, so der Mediziner. Er kritisiert den ÖRR scharf.

Alexander Kekulé hat seit der Pandemie einen Podcast beim MDR.
Alexander Kekulé hat seit der Pandemie einen Podcast beim MDR.Horst Galuschka/imago

Der Mediziner und Epidemiologe Alexander Kekulé hat den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in einem Beitrag auf der Plattform X scharf kritisiert. Am Mittwoch diskutiert der Landtag in Sachsen über die Reform des Rundfunks. Geplant ist: Weniger Sender, mehr Digitales sowie stabilere Rundfunkbeiträge.

Laut Kekulé steht vorab schon eines fest. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) müsse seinen Podcast „Kekulés Gesundheitskompass“ absetzen, „weil das Thema Gesundheit dem Drosten-Sender NDR zugeschlagen wurde“.

Kekulé schrieb weiter dazu: „Gesundheit ist mitnichten apolitisch und es kann nicht sein, dass es keine kritischen Formate mehr geben darf.“ Er nannte seinen Podcast „das erste Opfer der Meinungsvielfalt durch die Rundfunkreform“.

Der MDR produzierte von März 2020 bis Dezember 2023 den Podcast „Kekulés Corona-Kompass“. Am 31. März 2022 startete dann der Podcast „Kekulés Gesundheits-Kompass“, ebenfalls vom MDR produziert.

Kekulé geriet während Pandemie mit Drosten in Streit

Die Ankündigung Kekulés, dass sein Podcast abgesetzt wird, stieß in den sozialen Medien auf Kritik. Nutzer baten den Epidemiologen, seinen Podcast auf einer anderen Plattform weiterzuführen. Andere kritisierten Kekulés Formulierung „Drosten-Sender“ bezüglich des NDR, da die letzte Staffel des NDR-Podcasts mit Drosten im April dieses Jahres anlief.

Kekulé plädierte im Jahr 2021 für eine Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte, einer allgemeinen Impfpflicht stand er hingegen ablehnend gegenüber. Die Forderungen nach einer Impfpflicht bezeichnete er als politischen Aktionismus. Weiter erklärte er, dass es bei den nicht auf Delta oder Omikron angepassten Impfstoffen immer häufiger zu Impfdurchbrüchen komme. Drosten und Kekulé waren sich in Sachen Corona nicht immer einig. Zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 stritten die Mediziner öffentlich miteinander.

„Kekulé macht Stimmung. Seine Darstellung ist tendenziös. Er kennt unsere Daten nicht und zitiert falsch“, schrieb Virologe Christian Drosten auf der Plattform X (damals noch Twitter) und reagierte so auf einen Beitrag Kekulés im Tagesspiegel. Bei dem Streit ging es um die Corona-Ansteckungsgefahr von Kindern und die damit verbundene Schließung von Schulen und Kindergärten.