Südkorea

Nordkoreaner nach Grenzübertritt in Südkorea festgenommen

Die Grenze zwischen Nord- und Südkorea gilt als nahezu unpassierbar. Doch nun hat ein Mann den Grenzüberschritt geschafft.

Eine südkoreanische Flagge weht im Wind auf einem südkoreanischen Observatorium in der südlichen demilitarisierten Zone, die die beiden Koreas trennt.
Eine südkoreanische Flagge weht im Wind auf einem südkoreanischen Observatorium in der südlichen demilitarisierten Zone, die die beiden Koreas trennt.AFLO/imago

Ein nordkoreanischer Mann hat die stark befestigte Grenze zu Südkorea überquert. Das südkoreanische Militär nahm ihn am späten Donnerstagabend in Gewahrsam, wie die koreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtet.

Demnach hatte das südkoreanische Militär den Mann bereits am frühen Morgen an einem flachen Bach in der entmilitarisierten Zone (DMZ) entdeckt. Während des rund 20-stündigen Einsatzes blieb der Nordkoreaner dem Yonhap-Bericht zufolge tagsüber meist regungslos, um nicht entdeckt zu werden, und begann erst nachts, sich zu bewegen.

Der unbewaffnete Mann folgte den Anweisungen der südkoreanischen Soldaten, die ihn auf die südkoreanische Seite führten, und identifizierte sich als Zivilist. Er wurde inzwischen den zuständigen Behörden zur Überprüfung übergeben.

Südkorea: Zahl nordkoreanischer Flüchtlinge nimmt seit 2023 wieder zu

Insbesondere vor der Corona-Pandemie und der darauffolgenden Grenzschließung durch Nordkorea hatten jedes Jahr zahlreiche Nordkoreaner auf der Suche nach einem besseren Leben ihr verarmtes und autoritär regiertes Land verlassen. Die meisten flüchteten über die Grenze nach China. Von dort reisen viele weiter in ein südostasiatisches Drittland und suchen Zuflucht in der südkoreanischen Botschaft.

Überquerungen über die innerkoreanische Grenze hingegen gelten als überaus gefährlich und selten. Die zwei Koreas werden von einer bis zu vier Kilometer breiten Demarkationslinie getrennt.

Seit 2023 nimmt die Anzahl der ankommenden nordkoreanischen Flüchtlinge in Südkorea wieder zu. Nach Zahlen des Vereinigungsministeriums in Seoul erreichten 2024 insgesamt 236 Nordkoreaner über verschiedene Wege das Nachbarland im Süden. Vor der Pandemie waren es bis zu tausend Personen pro Jahr.