Gesundheit

Neue Stiko-Empfehlung: Impfung gegen Meningokokken für 12- bis 14-Jährige

Die Stiko empfiehlt Jugendlichen eine neue Impfung gegen Meningokokken. Sie soll schwere Infektionen verhindern.

Eine Spritze für eine Impfung wird vorbereitet.
Eine Spritze für eine Impfung wird vorbereitet.IMAGO/Antônio Machado

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt künftig allen Kindern im Alter von 12 bis 14 Jahren eine Impfung gegen Meningokokken. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin mitteilte, soll die Maßnahme sowohl die besonders gefährdete Altersgruppe schützen als auch die Ausbreitung der Bakterien in der Bevölkerung eindämmen. Die Impfung richtet sich gegen vier Untergruppen der Erreger: A, C, W und Y.

Meningokokken werden über Tröpfcheninfektion – etwa beim Husten oder Niesen – übertragen und können zu schweren Erkrankungen wie Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) führen. Laut RKI sind solche Infektionen zwar selten, verlaufen aber häufig dramatisch: Die Sterblichkeitsrate liegt zwischen sieben und 15 Prozent, viele Betroffene tragen bleibende Schäden davon. Besonders gefährdet seien Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren, daher solle der Impfschutz möglichst früh aufgebaut werden.

Neue Regelung für Kleinkinder

Die Impfung kann laut RKI im Rahmen der Jugendvorsorgeuntersuchung J1 erfolgen und wird als Kombinationsimpfung angeboten. Für ältere Jugendliche bis zum 25. Geburtstag ist eine Nachholimpfung vorgesehen. Gleichzeitig verändert die Stiko ihre Empfehlung für Kleinkinder: Die bisher übliche Impfung gegen Meningokokken C entfällt, da Erkrankungen dieser Untergruppe in Deutschland kaum noch vorkommen.

Weiterhin empfohlen bleibt hingegen die Impfung gegen Meningokokken B für Säuglinge ab zwei Monaten. Diese Untergruppe verursacht die meisten schweren Infektionen. Die Impfserie soll im Alter von 2, 4 und 12 Monaten abgeschlossen werden, Nachholimpfungen sind bis zum fünften Lebensjahr möglich. Laut der Kinder- und Jugendärztin Julia Tabatabai wird es noch einige Monate dauern, bis die neuen Impfungen in Arztpraxen verfügbar und von den Krankenkassen übernommen werden.