Podcast „Fest & Flauschig“

„Nazizeichen“: Böhmermann fordert neues Symbol für Apotheken

Da das aktuelle Apothekenlogo abgesehen von einer kleinen Abwandlung aus dem Jahre 1936 stammt, fordert der Moderator ein neues einheitliches Zeichen.

Der Moderator Jan Böhmermann
Der Moderator Jan Böhmermanndpa/Rolf Vennenbernd

Moderator Jan Böhmermann fordert von der deutschen Apothekerbranche, ihr Logo zu ändern, „weil die Nazis dahinterstecken“. Wie Böhmermann in seinem Podcast „Fest & Flauschig“, den er zusammen mit Olli Schulz moderiert, erzählt, fielen ihm die grünen Apothekerschilder in anderen Ländern auf. 

Er habe sich gefragt, warum das Apothekenschild in Deutschland rot ist, und herausgefunden: „Dieses Logo, das wir heute haben, wurde im Grunde genommen fast genauso im Jahr 1936 eingeführt.“

Apotheken-Zeichen nach Zweitem Weltkrieg verändert

Tatsächlich: Im Mai 1936 wurde ein Wettbewerb für ein einheitliches Apothekenlogo ausgeschrieben. Der Gewinner war das rote „A“ in Frakturschrift mit dem weißen Schweizer Kreuz, ein Entwurf des Grafikers Paul Weise. Nach persönlicher Intervention des damaligen Reichsapothekerführers Albert Schmierer wurde das Kreuz mit einer Rune (Manrune, Lebensrune) ersetzt, so das Deutsche Apothekenmuseum auf seiner Website.

Ende der 1940er-Jahre wurde ein weiterer Anlauf für ein einheitliches Design unternommen. Das heute bekannte Logo wurde 1951 festgelegt. Weiterhin ist es ein rotes „A“ in Frakturschrift in Kombination mit Arzneikelch und Schlange.

Böhmermann: „Könnte man da nicht mal was Geileres machen?“

Doch Böhmermann scheint diese Veränderung nicht weit genug zu gehen. „Nach dem Krieg haben sie die Rune einfach rausgenommen und die Schlange und den Kelch reingesetzt. Aber im Grunde genommen ist es eigentlich immer noch ein Nazizeichen, was da dranhängt an deutschen Apotheken“, so Böhmermann. 

Auch aus ästhetischen Gründen gefalle ihm das Apotheken-„A“ nicht, so Böhmermann. Daher seine Bitte: „Liebe Apothekerinnen, liebe Apotheker, ich weiß, ihr seid ja nicht so für Veränderungen, weil Veränderungen bedeuten immer auch schlechteres Geschäft, zumindest für Apotheker meistens. […] Aber könnte man da nicht mal was Geileres machen?“