Sonne

So nah wie nie zuvor: Nasa-Sonde übersteht Flug zur Sonne

Eine Sonde der Nasa hat Geschichte geschrieben: „Parker Solar Probe“ hat die bisher größte Annäherung an die Sonne überstanden.

Eine Computergrafik zeigt die „Parker Solar Probe“ der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Weg zur Sonne.
Eine Computergrafik zeigt die „Parker Solar Probe“ der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Weg zur Sonne.Nasa

Die Nasa-Sonde „Parker Solar Probe“ ist der Sonne so nah wie noch kein anderes menschengemachtes Objekt zuvor gekommen. Sie war am Heiligabend in die äußere Atmosphäre der Sonne eingetaucht und musste dabei brutale Temperaturen und extreme Strahlung ertragen, um das Verständnis der Wissenschaftler für die Funktionsweise der Sonne zu verbessern.

Die Sonde sei bis auf 6,1 Millionen Kilometer an die Oberfläche der Sonne herangekommen, teilte Nasa in einem in Onlinediensten veröffentlichten Video mit. Genaue Berechnungen kann die US-Raumfahrtbehörde erst am Freitag (Ortszeit) erstellen, da der Funkkontakt zur Sonde wegen der Nähe zur Sonne für einige Tage unterbrochen ist.

„Diese Nahaufnahme der Sonne ermöglicht es der „Parker Solar Probe“, Messungen vorzunehmen, die den Wissenschaftlern helfen, besser zu verstehen, wie das Material in dieser Region auf Millionen von Grad aufgeheizt wird, den Ursprung des Sonnenwindes (ein kontinuierlicher Strom von Material, das der Sonne entweicht) nachzuvollziehen und herauszufinden, wie energetische Teilchen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden“, erklärte die US-Raumfahrtbehörde. „Frühere nahe Vorbeiflüge haben den Wissenschaftlern geholfen, den Ursprung von Strukturen im Sonnenwind zu bestimmen und die äußere Grenze der Sonnenatmosphäre zu kartieren.“

Die Sonde zur Erforschung der Sonnen-Atmosphäre war im August 2018 für eine siebenjährige Mission ins All geschickt worden. Gegen Hitze und Strahlung in Sonnennähe ist die „Parker Solar Probe“ durch einen gut 11,4 Zentimeter dicken Karbonschild geschützt – sie muss Temperaturen von etwa 930 Grad Celsius standhalten.

Das Raumfahrzeug hat die Größe eines Autos und ist nach dem Astrophysiker Eugene Parker benannt. Bei ihren Vorbeiflügen am riesigen Sonnenball kann die Sonde auf rund 690.000 km/h beschleunigen – sie könnte die Strecke zwischen Washington und Tokio damit in weniger als einer Minute zurücklegen.