Die Bundeswehr hat die zurückgetretene Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Dienstag mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Für das traditionsreiche Zeremoniell versammelten sich Soldatinnen und Soldaten im Hof des Bendlerblocks, dem Berliner Dienstsitz des Ministeriums. Lambrechts Nachfolger Boris Pistorius (SPD) hatte zu dem Großen Zapfenstreich eingeladen, um ihre Leistungen als Ministerin zu würdigen, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.
Das rund einstündige Zeremoniell ist die höchste Form militärischer Ehrbezeugung deutscher Soldatinnen und Soldaten und darf nur zu ganz besonderen Anlässen aufgeführt werden - etwa, um ehemalige Verteidigungsministerinnen und -minister zu verabschieden.

Lambrecht hatte Mitte Januar nach nur gut 13 Monaten im Amt ihren Rücktritt erklärt. Vorausgegangen waren massive Kritik an ihrer Amtsführung und ein rapider Ansehensverlust in der Öffentlichkeit. Zuletzt hatte eine als verunglückt kritisierte Videobotschaft der Ministerin zum Jahreswechsel für Entrüstung gesorgt.
Bestandteil des großen Zapfenstreichs ist die so genannte Serenade - also eine Musikdarbietung, für welche die oder der Geehrte selbst Musikstücke auswählen darf. Nach Informationen des Portals „The Pioneer“ wünschte sich Lambrecht den Schlager „Niemals geht man so ganz“ von Trude Herr und Jürgen Fritz sowie zwei Militärmärsche hessischen Ursprungs.
„Niemals geht man so ganz“ warum die ehemalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht wohl dieses Lied u.a. zum Abschied ausgewählt hat? #Zapfenstreich @ARD_BaB pic.twitter.com/wfIsEDt5CE
— Cosima Gill (@CosimaGill) March 28, 2023
Lambrecht ist erst die vierte Frau, die von der Bundeswehr mit einem Großen Zapfenstreich geehrt wird. Vor ihr wurde diese Ehre den Verteidigungsministerinnen Ursula von der Leyen und Annegret Kramp-Karrenbauer sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel zuteil.

