Die moldauischen Behörden haben einen 45-jährigen Mann festgenommen, der im Verdacht steht, an mehreren Ransomware-Angriffen auf niederländische Unternehmen und Organisationen im Jahr 2021 beteiligt gewesen zu sein. Laut offiziellen Angaben wurde der Mann vergangene Woche bei einer Razzia in seiner Wohnung gefasst.
Dabei beschlagnahmte die Polizei Zehntausende Euro in bar, eine elektronische Geldbörse sowie mehrere Geräte. Gegen den Verdächtigen lag ein internationaler Haftbefehl wegen Cyberkriminalität vor. Sein Name wurde nicht veröffentlicht, er wird jedoch als „ausländischer Staatsbürger“ bezeichnet.
Dem Mann wird unter anderem ein Angriff auf die Niederländische Organisation für wissenschaftliche Forschung (NWO) zur Last gelegt, bei dem ein Schaden von rund 4,5 Millionen Euro entstand. Damals hatte die NWO dafür die Ransomware „DoppelPaymer“ verantwortlich gemacht.
Der Verdächtige befindet sich weiterhin in Haft. Die moldauische Staatsanwaltschaft hat ein Auslieferungsverfahren an die Niederlande eingeleitet.
Europaweite Festnahmen von Cyberkriminellen
Die Festnahme in Moldau erfolgte im Zuge einer groß angelegten europaweiten Aktion gegen Cyberkriminalität. Anfang April war Ermittlern aus 38 Ländern der europaweit bislang größte Schlag gegen Kinderpornografie gelungen. Sie konnten die Darknet-Plattform „Kidflix“ abschalten, die im Zeitraum der Ermittlungen von rund 1,8 Millionen Menschen genutzt wurde, um sich Fotos und Videos von teils schwerem sexuellem Kindesmissbrauch anzuschauen. Rund 1400 Verdächtige konnten bislang identifiziert werden, 79 Menschen wurden insgesamt festgenommen, wie das federführende Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) in München damals mitteilte.
