Die iranische Justiz hat das Juweliergeschäft und das Restaurant von Fußballstar Ali Daei in Teheran versiegelt, weil dieser sich einem Streikaufruf der Protestbewegung angeschlossen hat. „Aufgrund seiner Zusammenarbeit mit konterrevolutionären Gruppen, die im Internet agieren, um den Frieden und den Handel zu stören, wurden Ali Daeis Restaurant und sein Juweliergeschäft versiegelt“, berichtete die Nachrichtenagentur Isna am Montag unter Berufung auf die Justizbehörde.
In Online-Netzwerken war am Montag zu einem dreitägigen Streik aufgerufen worden. Isna zufolge rief Daei im Onlinedienst Instagram dazu auf, sich dem Streik anzuschließen, und schloss seine eigenen Geschäfte.
Solidarität mit Protesten: Ali Daei erhält Drohungen
Der frühere Fußballprofi hatte im November erklärt, er habe Drohungen erhalten, weil er die Proteste nach dem Tod von Mahsa Amini unterstützt habe. Die 22-jährige Kurdin war Mitte September von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll, und drei Tage später gestorben. Ihr Tod löste die größte anhaltende Protestwelle im Iran seit Jahrzehnten aus.
Trotz der Einladung durch die Organisatoren entschied sich Daei zudem, nicht als Gast zur WM in Katar zu reisen. Er wolle „bei meinen Landsleuten“ sein und „all jenen mein Mitgefühl ausdrücken, die Angehörige“ während der Proteste verloren hätten, erklärte Daei im November. Wegen seiner Unterstützung der Proteste wurde im Oktober bereits Daeis Pass für einige Tage beschlagnahmt.


