Nach Notlandung

Nach Notlandung: Airlines finden lockere Schrauben an weiteren Boeing-Flugzeugen

Nachdem kurz nach dem Start ein Teil der Kabinenwand einer Boeing 737 MAX 9 herausgeflogen war, wurden weitere Flugzeuge überprüft. Die Experten wurden fündig.

Eine Boeing von Alaska Airlines. Auf einem Flug der US-Fluggesellschaft war es zu einem gefährlichen Zwischenfall gekommen.
Eine Boeing von Alaska Airlines. Auf einem Flug der US-Fluggesellschaft war es zu einem gefährlichen Zwischenfall gekommen.Charly Tiballeau/AFP

Bei Inspektionen nach der Notlandung einer Boeing 737 MAX 9 von Alaska Airlines in den USA hat die Fluggesellschaft United Airlines lockere Schrauben in Maschinen des gleichen Typs gefunden. Bei Inspektionen seien mutmaßliche Mängel im Zusammenhang mit dem Einbau von Abdeckplatten entdeckt worden, die einen nicht benötigten Notausgang verschließen, erklärte die Fluggesellschaft am Montag. So habe es Schrauben gegeben, die nachgezogen werden mussten.

Beim Einbau der Abdeckplatte handelt es sich um eine Konfiguration, die Boeing anbietet, wenn die Anzahl der vorhandenen Notausgänge im Hinblick auf die Anzahl der Sitze im Flugzeug bereits ausreichend ist.

Die Fluggesellschaft Alaska Airlines fand ebenfalls Probleme bei weiteren Flugzeugen des Modells Boeing 737 Max 9. In ersten Überprüfungen eines Rumpf-Fragments, das vergangene Woche bei einer Maschine des Typs im Flug herausgebrochen war, wurden lose Teile gefunden, wie Alaska in der Nacht zum Dienstag mitteilte.

Alaska und United machten keine Angaben dazu, bei wie vielen Flugzeugen Schrauben an der Abdeckung locker waren. Nach Informationen der Website The Air Current wurden die losen Schrauben und andere Probleme mit dem Bauteil bei mindestens fünf Maschinen von United Airlines gefunden. United hat 79 Flugzeuge des Typs, weltweit sind es rund 170. In der Europäischen Union sind laut der hiesigen Behörde EASA keine Flugzeuge von den Stilllegungen und Inspektionen betroffen.

Kaum Kratzer: iPhone überlebt Sturz aus 5000 Metern Höhe

In den USA hat derweil ein iPhone den Sturz aus 5000 Metern Höhe aus der am Freitag notgelandeten Boeing 737 offenbar nahezu unbeschadet überstanden. Er habe das Mobiltelefon „ziemlich sauber und ohne Kratzer im Gebüsch“ gefunden, schrieb ein Mann im nordwestlichen US-Bundesstaat Washington am Sonntag im Onlinedienst TikTok, nachdem er das iPhone gefunden hatte, das vermutlich einem der Passagiere gehört.

Das Mobiltelefon der Firma Apple war offenbar aus dem Flugzeug gesaugt worden, als kurz nach dem Start ein Teil der Kabinenwand herausflog. Ein Foto des Geräts, das der Finder im Onlinedienst X, vormals Twitter, veröffentlichte, zeigt den intakten Bildschirm und eine per E-Mail verschickte Gepäckquittung in Höhe von 70 Dollar. Der Akku war demnach zu 44 Prozent geladen und das Smartphone noch immer im Flugmodus. Abgesehen von der Anschlussstelle für das Ladekabel schien das Telefon unversehrt zu sein.

Der Mann aus Washington sagte, er habe nach dem Fund die Verkehrssicherheitsbehörde NTSB kontaktiert. Diese habe ihm mitgeteilt, dass es bereits das zweite Telefon aus der Maschine sei, das jemand gefunden habe.

US-Flugaufsichtsbehörde FAA ordnete für rund 170 Maschinen Flugverbot an

Am Freitag war eine Boeing 737 MAX 9 der Fluggesellschaft Alaska Airlines in Portland im Nordwesten der USA gestartet und auf dem Weg nach Ontario in Kalifornien, als nach Angaben von Passagieren kurz nach dem Start ein Teil der Kabinenwand herausflog. Daraufhin kehrte das Flugzeug um und legte rund 20 Minuten später in Portland eine Notlandung hin. Der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB zufolge hatte sich die Abdeckplatte eines nicht genutzten Notausgangs während des Flugs geöffnet und gelöst.

Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA ordnete für rund 170 Maschinen mit der Konfiguration eine sofortige Überprüfung an. United verfügt mit 79 MAX-9-Maschinen über die größte Flotte der betroffenen Flugzeuge.

Ein Teil der Flugzeug-Außenwand wurde in einem Flug von Alaska Airlines herausgerissen.
Ein Teil der Flugzeug-Außenwand wurde in einem Flug von Alaska Airlines herausgerissen.Kelly Bartlett/AP