Brandenburg

Nach Angriff auf Fest der Vielfalt: Spuren führen zum „Dritten Weg“

Nach dem Angriff auf das Fest der Vielfalt in Bad Freienwalde wurden erste Tathintergründe veröffentlicht. Es verhärtet sich der Verdacht auf Rechtsextremismus.

René Wilke (parteilos), neu ernannter Minister des Innern und für Kommunales, sitzt während der 14. Landtagssitzung auf seinem Platz.
René Wilke (parteilos), neu ernannter Minister des Innern und für Kommunales, sitzt während der 14. Landtagssitzung auf seinem Platz.Soeren Stache/dpa

Mehr als zwei Wochen nach dem Angriff auf das Fest der Vielfalt in Bad Freienwalde (Ostbrandenburg) hat sich sich Innenminister René Wilke (parteilos, für SPD) zu den ersten Erkenntnissen der Ermittlung geäußert. Demnach gibt es eindeutige Hinweise auf Rechtsextremismus und potenzielle Gewalt. „Wir hatten Rufe, die bezeugt werden, die in Richtung nationaler Widerstand gingen“, sagte der 41-Jährige.

Bei Auswertungen von Videoaufzeichnungen sollen klar und deutlich erkennbare Markierungen der Organisation „Der Dritte Weg“ zu sehen gewesen sein. Mit neonazistischem und ausländerfeindlichem Gedankengut war die Kleinstpartei bereits in den Fokus des Verfassungsschutzes gerückt.

Intentionen der Angreifer sind klar zu erkennen

Durch die bisherigen Zeugenaussagen hat sich das Bild entwickelt, dass die Angreifer gezielt Personen des Festivals angreifen wollten. So sollen die Täter Sturmhauben getragen und ihre Hände mit Handschuhen bedeckt haben. Ebenfalls seien laut Aussagen teilnehmender Personen des Festivals Instrumente in den Händen erkannt worden, mit denen Menschen offensichtlich verletzt werden sollten.

Beim Angriff vor zwei Wochen gab es nach Polizeiangaben zwei leicht verletzte Personen. Im Anschluss an die Tat durchsuchten die Behörden die Wohnräume eines 21-jährigen Verdächtigen, der aus der rechtsradikalen Szene stammen soll.

AfD-Abgeordnete warnt vor Aufbauschung des Vorfalls

Stimmen aus der Politik ließen nicht lange auf sich warten. Neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der sagte, solche Vorfälle dürfen sich nicht wiederholen, meldete sich auch die AfD-Landtagsabgeordnete Lena Kotré zu Wort. „Man sollte das auch in Betracht ziehen, dass hier vielleicht einfach eine Auseinandersetzung vorgelegen hat und das Ganze ziemlich aufgebauscht wird“, sagte sie. Innenminister Wilke warf ihr hingegen Schönrederei und Verfremdung vor.