Berlin

Nach 38 Jahren ist Schluss: Berliner Weihnachtsmarkt öffnet ein letztes Mal

Seit Jahrzehnten gehört der Christkindlmarkt am Kladower Hafen zur Adventszeit. Doch in diesem Jahr soll er zum letzten Mal stattfinden – die Kosten sind zu hoch.

Weihnachtsmarkt Berlin (Symbolbild)
Weihnachtsmarkt Berlin (Symbolbild)REUTERS

Ein Stück Berliner Weihnachtsgeschichte geht zu Ende: Der traditionelle Kladower Christkindlmarkt am Hafen soll in diesem Jahr zum letzten Mal stattfinden. Das berichtet der Tagesspiegel. Seit 1987 organisieren rund 120 Ehrenamtliche der Kladower Dorf-Union den beliebten Markt auf dem Imchenplatz – mit handgemachtem Weihnachtsschmuck, heißen Getränken und Blick auf die Havel. Nun ist Schluss.

„Es ist zu kompliziert, zu viel Bürokratie“, sagt Vereinschef Oliver Jonas. Auch die steigenden Kosten seien kaum noch zu stemmen. Die Marktstände und das Material für den Aufbau seien schlicht nicht mehr finanzierbar.

Bundeswehr-Lager weg, Schafe verboten

Hinzu kommen weitere Einschränkungen: So dürfen in diesem Jahr keine Schafe mehr auf dem Markt gezeigt werden – ein traditioneller Bestandteil des weihnachtlichen Programms. Außerdem kann das Lager für das Marktmaterial nicht mehr auf dem Gelände der Kladower Kasernen genutzt werden. Die Bundeswehr brauche die Flächen angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage selbst, heißt es.

Die Ehrenamtlichen der Dorf-Union hatten über Monate versucht, Lösungen zu finden. Doch die Auflagen, Genehmigungen und Kosten seien so umfangreich geworden, dass ein Fortbestand des Marktes in seiner bisherigen Form nicht mehr möglich ist. Ob der Christkindlmarkt in den kommenden Jahren in kleinerer Form oder an einem anderen Ort fortgeführt werden könnte, bleibt offen. Eine Verlegung oder Verkleinerung lehnt Jonas ab. Fest steht: Mit dem diesjährigen Markt endet eine 35-jährige Tradition, die für viele Kladower und Spandauer fester Bestandteil der Adventszeit war.