Corona-Pandemie

Weltärztepräsident Montgomery warnt vor Triage in deutschen Krankenhäusern

Es sei vorstellbar, dass es zu Situationen kommt, in denen Triage angewendet wird, so der Mediziner Ulrich Montgomery. 

Weltärztepräsident Montgomery hat darauf hinwiesen, dass Triage in der dritten Welle wieder thematisiert werden könnte. 
Weltärztepräsident Montgomery hat darauf hinwiesen, dass Triage in der dritten Welle wieder thematisiert werden könnte. Foto: Imago/ Michael Gottschalk

Berlin-Angesichts steigender Patientenzahlen in der dritten Corona-Welle hat der Vorsitzende des Weltärztebundes vor einer Zuspitzung der Lage in den deutschen Krankenhäusern gewarnt. „Wir werden in den Kliniken jetzt eingeholt von den Infektionen, die vor vier Wochen stattgefunden haben“, sagte Frank Ulrich Montgomery der Passauer Neuen Presse am Sonnabend.

Auch die Triage werde „mit Sicherheit“ wieder im Raum stehen. Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. „Wir waren sehr dankbar, dass sie in den ersten beiden Wellen nicht gebraucht wurde. Es ist vorstellbar, dass es zu Situationen kommt, in denen sie angewendet wird.“ Es sei deshalb richtig, dass sich die Kliniken auf einen Ansturm einstellen, sagte Montgomery.

Europas größte Uniklinik, die Berliner Charité, hatte angekündigt, in der kommenden Woche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder vermehrt in Covid-19-Bereichen einzusetzen und planbare Eingriffe zurückzufahren.