Die möblierte Kurzzeitvermietung in Berlin entzieht dem regulären Wohnungsmarkt zunehmend dringend benötigten Wohnraum. Das zeigt eine neue Studie des Instituts für Soziale Stadtentwicklung (IFSS), die der Berliner Mieterverein (BMV) in Auftrag gegeben hat. Geschäftsführer Sebastian Bartels fordert jetzt mehr öffentliche Kontrolle: „Die Kurzzeitvermietung ist in Berlin nicht mehr zu bändigen und muss endlich an die kurze Leine genommen werden.“
Die Untersuchung zeigt, dass die Grenzen zwischen Ferienwohnungen, möblierten Apartments und Untervermietungen immer stärker verschwimmen. Inzwischen seien Mieten von 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter bei diesen Angeboten keine Seltenheit mehr und würden auch das allgemeine Mietniveau nach oben treiben. „Das merken wir in der täglichen Beratungspraxis, besonders bei befristeten Mietverträgen“, so Bartels.
Grauer Wohnungsmarkt wächst rasant
Das IFSS analysierte zahlreiche Onlineplattformen, auf denen Wohnungen zu Spitzenpreisen von bis zu 35 Euro pro Quadratmeter angeboten werden. Häufig handele es sich um Neubauten, die gezielt für die lukrative Kurzzeitvermietung statt für den regulären Mietmarkt genutzt würden. Damit, so die Studie, refinanzierten Eigentümer teils die hohen Kaufpreise ihrer Immobilien.
