Kirche

Missbrauch in der Kirche: Berliner Betroffene und Zeugen sollen sich melden

In den 1960er Jahren soll es zu Missbrauchsfällen in Neukölln und Charlottenburg-Wilmersdorf gekommen sein. Die katholische Kirche bittet um Hinweise.

Ein katholisches Kruzifix ist vor dunklen Wolken zu sehen.
Ein katholisches Kruzifix ist vor dunklen Wolken zu sehen.Marijan Murat/dpa

Berlin-Das Erzbistum Berlin will die Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche fortsetzen. Nach den Aussagen Betroffener von sexualisierter Gewalt sei davon auszugehen, dass in den 1960er Jahren Priester und Ordensschwestern in Neukölln und Charlottenburg-Wilmersdorf gemeinsam sexuellen Missbrauch an Kindern planten und durchführten. Das teilte das Erzbistum am Freitag mit. Weitere Betroffene sowie Zeugen werden gebeten, sich zu melden, etwa bei der Interventionsbeauftragten im Erzbistum Berlin oder bei den unabhängigen Ansprechpersonen.

Den Angaben zufolge kannten sich die Beschuldigten. Beteiligt gewesen seien neben Priestern des Erzbistums Berlin Schwestern der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau und der Schwestern von der heiligen Elisabeth.

Erzbischof lädt zu digitaler Sprechstunde ein

Am Mittwoch (3. Mai) stehen Erzbischof Heiner Koch und Generalvikar Pater Manfred Kollig ab 18 Uhr bei einer digitalen Sprechstunde zu Themen wie sexualisierte Gewalt, Aufarbeitung und Kinderschutz zur Verfügung. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich.

Der Missbrauchsskandal erschüttert die katholische Kirche in ganz Deutschland seit geraumer Zeit in ihren Grundfesten. Das Erzbistum Berlin ist bei der innerkirchlichen Aufarbeitung bereits eine Reihe von Schritten gegangen. Unter anderem gibt es spezielle Ansprechpersonen für Opfer und einen Betroffenbeirat.