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Mexikos Präsidentin trollt Trump: USA sollte „Mexikanisches Amerika“ heißen

Donald Trump plant laut eigener Aussage, den Golf von Mexiko in Golf von Amerika umzubenennen. Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum kontert mit der Präsentation einer alten Weltkarte.

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum zeigt auf eine alte Landkarte, auf der „America Mexicana“ (Mexikanisches Amerika) steht.
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum zeigt auf eine alte Landkarte, auf der „America Mexicana“ (Mexikanisches Amerika) steht.Prensa Presidencia/dpa

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hat auf Donald Trumps Äußerungen reagiert, den Golf von Mexiko in „Golf von Amerika“ umzubenennen. Bei ihrer morgendlichen Pressekonferenz zeigte Sheinbaum eine Weltkarte aus dem 17. Jahrhundert, auf der Nordamerika als „Mexikanisches Amerika“ dargestellt ist, berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur AFP.

Sie wies in dem Zusammengang darauf hin, dass der Golf von Mexiko der von den Vereinten Nationen anerkannte Name ist. Dann drehte sie den Spieß um und sagte in Richtung des künftigen US-Präsidenten: „Warum nennen wir ihn (die Vereinigten Staaten) nicht Mexikanisches Amerika? ... Das klingt doch nett, oder?“. Trump habe über Namen gesprochen, also spreche sie nun auch über Namen. Sie versicherte, dass sie „gute Beziehungen“ mit dem designierten US-Präsidenten erwarte. Sheinbaum ist die erste Frau an Mexikos Staatsspitze, und noch nie zuvor regierte ein Jude das katholische Land.

Trump: „Golf von Amerika klingt schön“

Trump, der am 20. Januar für eine zweite Amtszeit vereidigt wird, sagte am Dienstag: „Wir werden in Kürze einen Termin bekannt geben. Wir werden den Namen des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika ändern. Das klingt schön.“ Außerdem bezeichnete er den südlichen Nachbarn der USA als „sehr gefährlichen Ort“, der von Drogenkartellen regiert werde. Sheinbaum konterte: „In Mexiko regiert das Volk“.

Im Vorfeld seiner Rückkehr ins Amt hatte Trump wiederholt scharfe Kritik an Mexiko geübt und gedroht, hohe Einfuhrzölle auf Waren aus einem der größten Handelspartner der USA zu erheben, wenn das Land den Zustrom illegaler Einwanderer und Drogen über die Grenze nicht eindämmt. Er drohte auch damit, mexikanische Drogenkartelle als terroristische Gruppen einzustufen.

Trumps Expansionspläne: Kandada, Grönland und Panama als Ziel

Trumps Expansionspläne sorgen derzeit für viel Wirbel und Empörung. Nach der Rücktrittsankündigung des kanadischen Premierministers Justin Trudeau sagte er, Kanada soll eine Fusion mit den USA anstreben. „Wenn Kanada mit den USA fusionieren würde, gäbe es keine Zölle, die Steuern würden deutlich sinken und sie wären vollständig sicher vor der Bedrohung durch russische und chinesische Schiffe, die sie ständig umgeben“, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.

Trump setzte noch einen drauf: „Viele Menschen in Kanada LIEBEN es, der 51. Bundesstaat zu sein. Die Vereinigten Staaten können die massiven Handelsdefizite und Subventionen, die Kanada braucht, um über Wasser zu bleiben, nicht länger ertragen. Justin Trudeau wusste das und trat zurück.“ Er veröffentlichte auf seiner Internetplattform daraufhin eine Karte – darauf zu sehen: die USA und Kanada, ausgefüllt mit einer US-Flagge. Dazu schrieb er: „Oh Canada!“ – wohl in Anspielung auf die Nationalhymne des Landes mit dem englischen Titel „O Canada“.

Auch Grönland und der Panama-Kanal sollen nach Meinung von Trump unter US-Kontrolle fallen. Bei einer Pressekonferenz am Dienstag weigerte sich Trump, die Übernahme Grönlands oder des Panama-Kanals durch das US-Militär oder wirtschaftlichen Zwang auszuschließen.