Der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner, befürwortet eine CO2-Steuer für Kühe. Das sagte er in dem Podcast „Jung&Naiv“. Seine Aussage sorgt nun für reichlich Kritik seitens der Landwirte.
Im Podcast bezeichnete Messner die Einführung einer CO2-Steuer für das durch die Kühe ausgestoßene Methan als „eine folgerichtige Idee“. Die Landwirtschaft könne durchaus für den CO2-Außstoß einen Beitrag leisten. Zunächst müsste sich der Bestand der Nutztiere allerdings verringern.
Studien geben an, dass eine Kuh alle drei Minuten Methan ausstößt. Auf ein Jahr gerechnet beträgt die Gesamtmenge etwa 100 Kilogramm des klimaschädlichen Gases. Der Anteil an den Emissionen durch die Wiederkäuer liege aber bei lediglich drei Prozent. Der Verkehr mache dafür 20 Prozent aus.
Von Elverfeldt: Messners Äußerungen sind „ideologisch und unwissenschaftlich“
Messners Äußerung stieß auf teils heftige Kritik. So reagierte Max von Elverfeldt, Vorsitzender der „Familienbetriebe Land und Forst“ (FABLF), mit Unverständnis und warf Messner „eine völlig ideologisierte Debatte“ vor. Die Forderung habe „mit Wissenschaft und Klimaschutz nichts zu tun“. „Der Kampf um das Klima darf nicht auf dem Rücken unserer Kühe und unserer Milchvieh-Bauern ausgetragen werden.“ Von Elverfeldt bezeichnete die Kuh außerdem als „deutsches Kulturgut“.
„Wenn das Umweltbundesamt Kühe als Klimaschädlinge verteufelt, hat es seinen Namen nicht verdient“, sagte von Elverfeldt der Bild. Die Viehwirtschaft sei ein wichtiger Wirtschaftszweig in Deutschland. „Seit Jahrhunderten ernähren uns die Landwirte in Deutschland, halten seit jeher auch Milchvieh.“ Die Wiederkäuer lieferten demnach nicht nur Milch, sondern auch Fleisch und Leder, „Dinge, die wir dringend brauchen“.



